Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. — Somme. 
feuer —, die Nordostecke des Ortes vorübergehend in Besitz zu nehmen; sie 
mußte aber am 2. November dem heftig angreifenden, überlegenen Gegner 
wieder überlassen werden. 
In den folgenden Tagen setzten neue britisch-französische Teilvorstöße 
zwischen Eoureelette und dem St. Pierre Vaast-Walde ein. Die Fran- 
zosen drangen zwischen Le Transloy und Saillisel bei der Gruppe Deim- 
ling weiter vor. Unterdessen leitete gewaltiges Feuer, das weit über die Anere 
hinaus nach Norden übergriff und am 4. November seinen Höhepunkt erreichte, 
».««» einen neuen Großangriff ein. Dieser begann am Z.November und 
6. November. die Widerstandskraft der Deutschen nochmals auf eine harte Probe. Seit 
9° vormittags wälzten sich immer neue Angriffswogen gegen die Front der 
1. Armee zwischen Pys und Moislains. Feindliche Batterien wechselten 
ihre Feuerstellungen nach vorwärts, um ihrer Infanterie Bresche zu schlagen; 
gegnerische Kavallerie war zur Ausbeutung des Erfolges nördlich desFoureaux- 
Waldes bereitgestellt. Die sich entwickelnden erbitterten Nahkämpfe dauerten 
auch in der Nacht an und flauten erst am 6. November allmählich ab. 
Auf der angegriffenen Front befehligte im Abschnitt Pys—Le Transloy 
General Freiherr Marschall das gerade in Ablösung durch sein Korps be° 
findliche XIX. (sächsische) Armeekorps, die 23. (sächsische) Reserve- und die 
bayerische Ersatz-Division, im Abschnitte beiderseits von Saillisel General 
von Deimling die 222., 39. und 39. Infanterie-Division, am St. Pierre- 
Vaast-Wald und südlich davon Generalleutnant von Garnier die 211. und 
193. Infanterie-Division. An dem durch gut liegendes Sperrfeuer unter- 
stützten Widerstande zerschellte im großen ganzen der feindliche Anprall. 
Am 6. November war die vorderste deutsche Stellung, abgesehen von einer 
Einbeulung am Nordrande des St. Pierre Vaast-Waldes, im wesentlichen 
wieder von eingedrungenen Gegnern gesäubert; rund 259 Gefangene blieben 
in deutscher Hand. Der Oberbefehlshaber der 1. Armee bezeichnete ab- 
schließend diese Angriffe als großangelegten und tief gegliederten Durch- 
bruchsversuch, der mit ungeheuerem Munitionsaufwand vorbereitet und mit 
Einsatz sehr starker Infanterie durchgeführt worden sei. Der Gegner habe 
eine Niederlage erlitten, die ihn nach den Meldungen der Truppe hohe 
blutige Verluste gekostet habe. 
Bei den Engländern stellte zunehmende Angriffsmüdigkeit die 
Innehaltung der am 23. Oktober den Franzosen gegebenen Zusagt) in 
Frage. Schon am 4. November hatte General Foch persönlich dem 
Generalissimus gemeldet, daß der nächste französische Angriff trotz seiner 
i) 6.90 f.
	        
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