Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Angriffsvorbereitungen. 
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Obersten Heeresleitung nicht annähernd gestellt werden konnten. Immerhin 
standen den drei Korps des Hauptangriffs 39 Pionier- und 8 Flammen- 
werfer-Kompagnien zur Verfügung. Von den Flammenwerfern, die hier 
erstmals in größerer Zahl eingesetzt werden sollten, erwartete man große 
moralische und tatsächliche Wirkung, besonders gegen die Besatzung von 
Hohlräumen. 
Die Luftwaffe fand zum ersten Male eine Verwendung, die 
ihrer Bedeutung entsprach. Die bis dahin im Abschnitt von Verdun ein- 
gesetzten Verbände — fünf Feld-, zwei Artillerie-Flieger-Abteilungen und 
eine Feld-Luftschiffer-Abteilung — hatten das gesamte französische Stel- 
lungssystem, soweit das in dem vielfach waldigen und unübersichtlichen 
Gelände möglich war, in allen Einzelheiten im Lichtbild festgelegt. Das 
rückwärtige Gelände war bis Bar le Due, 43 Kilometer südwestlich der 
Festung, erkundet. Mit Beginn der Angriffsvorbereitungen wurde den 
Fliegerverbänden die schwer lösbare, aber für das Gelingen eines unbeob- 
achteten Aufmarsches für unerläßlich gehaltene Aufgabe gestellt, durch Sperr- 
flüge die feindliche Lufterkundung zu unterbinden. Da letztere durch äußerst 
ungünstige Witterung ohnehin stark beeinträchtigt wurde, gelang es, die 
Aufgabe zu erfüllen. Von den weiteren Luftstreitkräften wurden zuerst 
Kampfeindecker der Kampfgeschwader herangezogen, die mit Iagdkräften 
der 5. Armee zu „Kampfeindeckerkommandos" vereinigt wurden, um günstige 
Bedingungen für den Luftkampf zu schaffen. Gleichzeitig verschob die 
3. Armee ihre Jagd-Kräfte nach dem linken, die Armee-Abteilung Strantz 
die ihren nach dem rechten Flügel. Als besondere Verstärkung wurden der 
5. Armee Anfang Februar zwei Kampfgeschwader der Obersten Heeres- 
leitung und zwei Artillerie-Flieger-Abteilungen zugeführt. Die Luftschiffer 
wurden auf sieben Abteilungen zu meist zwei Fesselballonen gebracht und 
ebenso wie die Artillerie-Flieger den Generalen der Fußartillerie unter- 
stellt. Die Kampfgeschwader wurden zur Unterstützung des Crdkampses 
sowie zum Angriff gegen die rückwärtigen Verbindungen hinter den Armee- 
flügeln zusammengezogen'), so daß die aus der feindlichen Front vorspringende 
Verdun-Ecke von Norden und Osten tief umfaßt werden konnte. Sie hatten 
in täglich mehrfach zu wiederholenden Angriffen wichtige Erdziele, vornehm- 
lich die Eisenbahnknotenpunkte Ste. Mönehould, Revigny, Bar le Due 
und Ligny mit Bomben zu belegen sowie auftretende feindliche Geschwader 
durch Angriff am „Durchbruch um die Flügel der 3. Armee herum" zu 
*) Bei Rethel/Vouziers Kampfgeschwader 1 (verstärkt durch Kampfstaffeln der 
3. Armee), bei Metz Kampfgeschwader 2(verstärkt durch Kampfstaffeln der Armee- 
Abteilungen Strantz und Falkenhausen), beide Geschwader zu je sechs Staffeln.
	        
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