Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Die sechste Isonzo-Schlacht. 
593 
dürftigen Ausbau der vorderen Stellung; im Felsboden fehlten ihr schuß- 
sichere Unterstände, Annäherungs- und Verbindungswege. Nur auf den 
Höhen hart östlich von Görz und am Ostrande des Vallone-Tales war eine 
rückwärtige Stellung vorbereitet. Die Wasserversorgung machte nach wie 
vor größte Schwierigkeiten. 
2. Verlauf. 
Am 4.August, zu Beginn der sechsten Isonzo-Schlacht, August, 
verfügte die italienische 3. Armee über 16 Infanterie-Divisionen 
mit 203 Bataillonen, eine Reiter-Division zu Fuß, 56 schwerste, 467 schwere 
und 728 leichte Geschütze, insgesamt 1251 Rohre, serner 774 Minenwerfer, 
darunter 138 schwere. Dem konnte die ö. - u. 5. Armee unter General 
von Voroevie in dem vom Angriff bedrohten Frontabschnitt zwischen dem 
Mt. Sabotino und dem Meere nur 78 Bataillone und 384 Geschütze ent- 
gegenstellen. Die Gesamtstärke der 5. Armee, die nördlich bis zum Krn ein- 
schließlich reichte, betrug acht Divisionen mit 166 Bataillonen, 440 leichte, 
144 mittlere und schwere Geschütze, 333 Minenwerser. 
Der Angriff kam für den Verteidiger überraschend. Cr begann mit 
einem italienischen Ablenkungsangriff im Süden bei Selz und Monfaleone. 
Der entscheidende Großangriff gegen den Brückenkopf von Görz und den 
Mt. S.Michele fetzte erst am 6. August nachmittags ein, nachdem vom «.ms 
Morgen ab ein Trommelfeuer von noch nicht dagewesener Stärke die Stel- 9*91ufluft' 
lungen zerschlagen hatte. 
Gegen den Görzer Brückenkopf waren sechs Divisionen unter General 
Capello angesetzt. Dieser gewaltigen Übermacht erlagen die 18 Bataillone 
der ö.-u. 58. Infanterie-Division nach dreitägigem heldenmütigen Kampfe. 
Die schwachen verfügbaren Reserven vermochten die Lage nicht zu retten. 
Vom Mittage des 8. August ab gelang es den Italienern, namentlich in 
der Ebene zwischen der Stadt Görz und der Wippach-Mündung, einige 
Bataillone über den hier meist durchfurtbaren Isonzo zu werfen. Die 
Heeresleitung befahl am Abend des Tages energisches Nachstoßen; das 
Vorgehen dürfe „nur vor unüberwindlichem Widerstande" zum Stehen 
kommen, man solle den Truppen „Flügel an die Füße" geben'). Eine be- 
wegliche, in der Eile zusammengeraffte Abteilung von elf Reiterschwadronen 
und zwei Radfahrerbataillonen mit einigen Kraftwagengeschützen stieß in 
der Nacht zum 9. August nach. Auch die Infanterie-Divisionen begannen 
auf Behelfsbrücken den Isonzo-Äbergang. Ihre Anfänge durchschritten das 
') Capello, a. a. O., S. 315. 
W-ltlrieg, X.Band. 
38
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.