Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Front gegen Italien. 
lich, aber zur Ausnutzung des Erfolges beim Austritt aus dem Gebirge" 
hinter der 11. Armee folgen. Alle Vorbereitungen wollte die österreichisch- 
ungarische Heeresleitung selbst leiten und in etwa acht Wochen beenden. 
Diese dem Kommando der Südwestfront zwar nicht unerwarteten, in 
ihrer „gemessenen Form" aber deshalb überraschenden Weisungen, weil 
ein Gedankenaustausch bisher zwischen beiden Stellen nicht stattgefunden 
hatte, lösten im Stabe des Erzherzogs Bedenken aus. Man fand die 
Angriffsbreite von 20 Kilometern zu schmal, die Nachschubschwierigkeiten 
auf den wenigen Gebirgsstraßen und die Gefährdung der Flanken zu 
groß. Erzherzog Eugen wollte die Armee der zweiten Welle, die 3. Armee, 
von Haus aus neben der 11. Armee einsetzen und die linke Grenze des 
Angriffsstreifens über das Sugana-Tal hinausschieben, um das Tal der 
Brenta mit der Bahn auf Vassano in die Hand zu bekommen; auf dem 
rechten Flügel sollte auch die Straße Rovereto—Schio in den Angriffs- 
abschnitt mit einbezogen werden. Der sich hieran schließende Gedanken¬ 
austausch mit der Heeresleitung in Teschen endete mit dem bestimmten 
3. mixt. Befehl der letzteren am 3. März'), „für das erste und entscheidende Ziel des 
Durchbruchs die gesamte geschlossene, tiefgegliederte 11. Armee und die 
gesamte Artilleriekraft, ohne nach rechts und links anzugreifen, mit voller 
Wucht einzusetzen". Ein Durchstoß durch das Sugana-Tal wurde abgelehnt; 
die feindlichen Stellungen dort seien nach dem Durchbruch über Arsiero— 
Asiago unhaltbar; die 3. Armee, die Generaloberst von Köveß befehligte, 
sollte nicht vorzeitig verausgabt werden, sondern „für die noch nicht abzu- 
sehenden Möglichkeiten" in der Hand der Heeresgruppe bleiben. 
Als Aufmarschraum kam nur das Etsch-Tal in Frage; in geringem 
Maße und unter Hinnahme mancher Nachteile konnten einige östliche 
Seitentäler benutzt werden. Im südlichen Teil des Etsch-Tales bis Salurn 
sollte sich die 11. Armee versammeln, nördlich davon die 3. Armee. Der 
unerwartet starke Schneefall von Februar bis März brachte erhebliche Ver- 
zögerungen in die Aufmarschbewegung. Am 10. März war erst ein Drittel 
der Transportzüge eingelaufen. Zwei von den drei Straßen auf die Hoch¬ 
fläche von Lafraun—Vielgereuth waren bis über Mitte März hinaus durch 
Schneemassen verstopft. Nachdem sich das Wetter gebessert hatte, konnte 
der Antransport zwar glatt verlaufen, das Instellungbringen der Artillerie 
stieß aber in tiefem Schnee immer noch auf größte Schwierigkeiten. Gleich- 
31. März, wohl waren am 31. März alle Arbeiten so weit gefördert, daß der Führer 
der 11. Armee, Generaloberst Dankl, den Angriffsbeginn auf den 10. April 
festsetzen zu können glaubte. Die Berichte von der Front über die Schnee- 
Verhältnisse im Angriffsgebiet lauteten aber in den nächsten Tagen so 
i) Ssterr. amtl. Werk, Band IV, S. 177 f.
	        
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