Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

554 Die Ostfront. — Verlegung des russischen Schwerpunktes. 
,8. bis Generalmajor Paschen nahm am 18. August die Stellungen auf der zu 
20. August. i50o Metern ansteigenden Magura-Höhe, während die 200. Infanterie- 
Division in die Täler des Czeremosz nach Norden vorstieß. Dann aber 
setzte starke russische Gegenwirkung ein, die vor allem österreichisch-ungarische 
Truppen vom Kukuk vertrieb. Der Gegner kam bis dicht an den Tar- 
taren-Paß heran. Neue Besorgnisse für Ungarn führten dazu, daß am 
19. August auch noch die 117. Infanterie-Division auf die Südseite des 
Gebirges nach Maramaros-Sziget bestimmt wurde. Sie fiel damit für den 
am Dniester geplanten Angriff aus. 
Im übrigen blieb es bei der Heeresgruppe Erzherzog Karl einst- 
weilen ruhig. Bei der ö. - u. 3. A r m e e mußte von der bisherigen Gruppe 
Kraewel, die inzwischen General der Infanterie von Gerok mit dem General- 
kommando des XXIV. Reservekorps übernommen hatte, die 105. Infanterie- 
Division als abgekämpft hinter die Front genommen werden; an ihre Stelle 
trat die 48. Reserve-Division. Bei der S ü d a r m e e wurde am 20. August 
das türkische XV. Korps südlich von Vrzezany eingesetzt. Da es im ganzen 
nur vier Feldbatterien mitbrachte, mußte ihm deutsche und österreichisch- 
ungarische Artillerie zugeteilt werden. Vei der ö.°u. 2. Armee wurden 
am 21. August und den folgenden Tagen russische Angriffe abgewiesen. 
Damit war die zweite Hälfte des Monats August wenigstens ohne 
neue Rückschläge verlaufen. Der Gedanke des Gegenangriffs am Dniester 
war zwar noch nicht aufgegeben, zu seiner Ausführung fehlten aber einst- 
weilen doch die Kräfte. Am 16. August war die österreichische 44. Infan- 
terie-Division an die Isonzo-Front abgegangen'). 
c) Die Abwehr an der Front des Oberbefehlshabers Ost 
und dessen Auseinandersetzungen mit der Obersten Heeresleitung. 
Karte 6, 7, Skizze 31, 32. 
?. August. Als am 7. August der große russische Angriff am Dniester losbrach, 
hatte sich die Lage auch an der Front des Oberbefehlshabers Oft2) wieder 
zugespitzt. 
Der russische Druck gegen die ö. - u. 2. Armee dauerte im Anschluß 
an den Angriffserfolg des 6. August auch in den folgenden Tagen an. Der 
Gegner erzielte dabei zwar keinen Geländegewinn mehr, doch war die Stel- 
lung des äußersten Südflügels am Seret auf die Dauer nicht zu halten. 
Mußte sie aufgegeben werden, so griff die Rückwärtsbewegung auch auf den 
i) S. 559, Anm. 2. 
-) Anschluß an S. 536 ff. und 546.
	        
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