548 Die Ostfront. — Verlegung des russischen Schwerpunktes.
28.1«lt bt« Raum zu gewinnen. Die bis zum 2. August andauernden, teilweise mit
«.August. ar0£er Heftigkeit geführten Angriffe wurden aber vom ö.-u. XIII. und
VI. Korps unter Mitwirkung von Teilen der deutschen 1. und 48. Reserve-
Division bis auf unwesentliche Einbrüche abgewiesen.
Südlich vom Dniester hatte inzwischen die russische 9. Armee am 28. Juli
mit acht Divisionen in der Richtung auf Tlumaez und Ottynia die Gruppen
Hadsy und Kraewel (119. und 105. Infanterie-Division) der ö.-u. 3. Armee
angegriffen. Cin tiefer Einbruch bei erstem Gruppe führte den Gegner rasch
so weit in die rechte Flanke der Gruppe Kraewel, daß sie den Südflügel
der 119. Infanterie-Division schleunigst zurückbiegen mußte; vier Batterien,
die diese Bewegung durch ihr Feuer deckten, fielen in Feindeshand. Abends
war auch die neue Aufstellung der Division in der rechten Flanke bereits
tief umgangen. Im Einvernehmen mit Generaloberst von Koeveß nahm
Generalleutnant von Kraewel seine Truppen in der Rächt zum 29. Juli
auf Tlumaez zurück. Die Lage der Armee, die gegen 12 000 Mann und
19 Geschütze eingebüßt hatte, gab zu ernster Besorgnis Anlaß. Die noch
mehr als bisher gedehnte Front konnte nur äußerst schwach besetzt werden,
die Munition war knapp. Aber auch der Gegner fühlte sich zur Fortsetzung
des Angriffs nicht stark genug; er folgte bis vor Tlumaez und Ottynia.
Inzwischen war beim rechten Flügel der ö.-u. 7.Armee das Kar-
Patenkorps unter Generalleutnant von Conta eingetroffen. Da sich der
Gegner hier geschwächt zu haben schien, versprach sich die Heeresgruppe von
einem Vorstoß der Armee Erfolg und zugleich Entlastung für ihre Front
nördlich des Gebirges. Am 2. August stellte die deutsche O b e r st e
Heeresleitung als weitere Verstärkung für die Karpaten die
1. Infanterie-Division') in Aussicht, die bereits nach Maramaros Sziget
im Anrollen war. Schon vor ihrem Eintreffen begann am 3. August der An-
griff der inzwischen durch eine österreichisch-ungarische Brigade verstärkten
„Gruppe Conta" gegen den aus dem oberen Ezeremosz-Tal 600 Meter
steil ansteigenden Ludowa-Kamm, während gleichzeitig weiter südlich die
ungarische 40. Infanterie-Division gegen die Magura-Höhe vorging. Vom
Ludowa-Kamm wich der Gegner, setzte sich aber auf einem zehn Kilometer
weiter östlich gelegenen Gebirgszug zu neuer Abwehr; er wurde dort am
6. August abermals angegriffen und geworfen. Räch geringen weiteren
Fortschritten in den beiden folgenden Tagen veranlaßten das Eintreffen
russischer Verstärkungen und Nachschubschwierigkeiten im wegelosen Gebirge
zum Abwarten, bis die nach Kirlibaba weitergeleitete 1. Infanterie-Division
herankam. Roch östlich von ihr wurde bei Iakobeny die ö.-u. 3. Kavallerie-
Division eingesetzt. Das Halten der Front unmittelbar an der rumänischen
Grenze schien damit gesichert.
') Anl. 2.