Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Cinschub deutscher Verstärkungen. 
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Südlich der ö.-u. 2. Armee stand die Heeresgruppe Erzherzog 
Karl') mit Generalmajor von Geeckt als Generalstabschef wie bisher in 
weitgedehnter Front^). Die Absicht, am Dniester zum Gegenangriff zu 
schreiten, die ihrer Bildung zugrunde gelegen hatte, war bereits am 23. Juli 
auf unbestimmte Zeit verschoben worden'), als sich herausstellte, daß die dazu 
erforderlichen deutschen Verstärkungen angesichts des Bedarfs anderer Front- 
abschnitte nicht zu haben sein würden. Die 105. und 119. Infanterie- und 
die I.Reserve-Division hatten in den Abwehrkampf geworfen werden müssen, 
die 121. Infanterie-Division war zur Heeresgruppe Linsingen, die 5. Reserve- 
Division zur Heeresgruppe Prinz Leopold abgedreht worden. Auch die im 
Norden eben durch die ö.-u. 24. Infanterie-Division frei gemachte 10. Land- 
wehr-Division wurde anderweitig gebraucht. So rollte der Heeresgruppe des 
Erzherzogs außer deutschen Landsturm-Bataillonen, die aber wegen ihrer 
mangelhaften Bewaffnung und Ausrüstung zunächst gar nicht an der Front 
eingesetzt werden konnten, nur eine schwache Brigade des Alpenkorps zu, 
die durch Verstärkung zu einer Division, dem „Karpatenkorps" (spätere 
200. Infanterie-Division), ausgestaltet wurde. Diese Gebirgstruppe war für 
die ö.-u. 7. Armee bestimmt, wo es zu verhindern galt, daß der Gegner über 
die Karpaten nach Ungarn eindrang oder in unmittelbarer Nachbarschaft 
der rumänischen Grenze weitere Fortschritte machte. 
Inzwischen nahmen beiderseits des Dniester die russische 7. und 
S.Armee am 28. Juli, gleichzeitig mit dem Beginn der großen Offensive 
gegen die Heeresgruppe Linsingen, den Angriff wieder auf. Nördlich des 
Flusses suchte die 7. Armee mit vier Divisionen zwischen diesem und 
Monasterzyska gegen den rechten Flügel der Deutschen Südarmee 
i) Anschluß an 6.510 ff. — Der Erzherzog wurde am 1. August zum General 
der Kavallerie befördert. 
*) Gliederung der Heeresgruppe Erzherzog Karl (ö.°u. 12.Armee¬ 
kommando) Ende Juli 1916 vom rechten Flügel: 
ö.-u. 7. Armee : Gen. Ob. von Pflanzer mit XI.Korps (40. I. D. und zwei 
selbst. Brigaden), Kav.-Gruppe des Feldmlts. von Brudermann, (3. K. D. und eine 
Infanterie-Brigade), Gruppe des Feldmlts. Rudolf Kraust (34. I. D. und eine Vri- 
gade), deutschem Karpatenkorps (200. I. D.) und ö.-u. 8. K. D. 
Ö.-u. 3. Armee: Gen. Ob. von Köveß mit VIII.Korps (59., 44., 5. I.D.), 
I. Korps (30., 42. J. D.), Gruppe des Feldmlts. von Hadsy (21. I. D., 5. K. D.) und 
deutscher Gruppe Kraewel (ö.-u.6.K.D., deutscher 119., 105. I.D.). 
Deutsche Südarmee: Gen. d. Inf. Gras Bothmer mit ö.-u. XIII.Korps 
<15-I.D., 2. KD., Vn38., 36. I. D.), ö.-u. VI. Korps (39., 12. I. D), deutscher 1. und 
48.%®., Korps des Feldmlts. Hosmann (54., 55. I. D.), ö.-u. IX. Korps (V- 38., 19., 
32. I.D.). 
s) Zuschrift des Obersten a. D. Frantz, damals 1. Genst. Offz. bei der Heeres- 
gruppe, vom 13. August 1934. 
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