Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

544 Die Ostfront. — Verlegung des russischen Schwerpunktes. 
Stärkere Reserven, um die Lage wiederherzustellen, waren vorwärts des 
Stochod nicht zur Hand. So veranlasse der russische Einbruch im Laufe 
des Nachmittags den Südflügel der Division zum Ausweichen hinter den 
Stochod. Auch drangen Teile des russischen I. Gardekorps am linken Flügel der 
ö.-u. 29. Infanterie-Division ein. Abends befahl Generalleutnant von Lütt- 
witz für alle bisher noch vorwärts des Stochod befindlichen Teile den Rück- 
zug hinter den Fluß. Seine Gruppe stand damit wieder in derselben Linie, 
aus der sie am 16. Juni zum Gegenangriff angetreten war. Ihre deutschen 
Truppen hatten 2700 Mann und zwei Batterien verloren. Gegen die 
Armee-Gruppe Vernhardi unternahm der Gegner nur schwächere 
Angriffe. Dabei ging im Stochod-Knie südlich von Kaszowka die am 
weitesten vorspringende Nase der Stellung verloren. Noch geringer blieb 
die Kampftätigkeit an den nördlich anschließenden Abschnitten. 
29.1«n. Am 29. Juli setzte der Gegner seine Bemühungen nur mit verminderter 
Kraft und ohne wesentliche Ergebnisse fort. Auf dem rechten Flügel der ö.-u. 
4. Armee wurde nach den Erfahrungen des Vortages aus der 108. Infanterie- 
Division und dem Korps Szurmay eine neue Gruppe unter General Lih- 
mann gebildet. In die Front der Gruppe Lüttwitz wurde die 121. Infanterie- 
Division eingeschoben und auch die bisher weiter nördlich bereitgestellte 
86. Infanterie-Division hinter diesen offensichtlich am stärksten bedrohten 
Abschnitt herangezogen. Bei der Armee-Gruppe Vernhardi warfen an diesem 
Tage heftige feindliche Angriffe das ö.-u. II. Korps unter ernsten Verlusten 
zurück. General von Vernhardi sah sich genötigt, die immer wieder hinaus- 
geschobene Zurücknahme der Front in die Sehnenstellung Porsk—Sitowieze 
zu befehlen. Veim Korps Fath wurden russische Anstürme beiderseits der 
Eisenbahn vor allem durch Teile der 11. bayerischen Infanterie-Division 
abgewiesen. Die Anzeichen für Angriffe gegen den Südflügel der A r m e e - 
Gruppe Gronau, wobei der Gegner den Nachschub auf dem Wasier- 
wege vorzubereiten schien, mehrten sich und gaben Veranlassung, die wegen 
der bedrohlichen Lage bei Brody') inzwischen statt zur ö.-u. 4. zur ö.-u. 
2. Armee bestimmte 10. Landwehr-Division von Brest nach Osten abzu- 
drehen. 
zo. Inn. Am 30. Juli dehnte der Gegner seine Angriffe weiter nach Süden bis 
auf die Armee-Gruppe Marwitz aus, hatte aber hier ebensowenig wie an 
den übrigen Frontabschnitten Erfolg; bei Zwiniaeze ließ er an 2000 Tote 
vor der Front liegen. Bei der Gruppe Vernhardi fühlte er gegen die neuen 
Stellungen des ö.-u. II. Korps nur langsam vor. Am schwersten waren 
die Kämpfe beim Korps Fath, wo die russische 3. Armee vor allem an der 
-) S. 516.
	        
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