Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront im Juli und August. — 
Somme-Schlacht. 
Abend die feindlichen Angriffe von der Heeresgruppe Gallwitz abgeschlagen; 
1200 Gefangene von 17 verschiedenen Divisionen blieben in deutscher Hand. 
Die Franzosen meldeten 2900 deutsche Gefangene. 
21. vis Der 21. Juli war durch Artilleriekämpfe ausgefüllt. Am 22. Juli stei- 
3wIi* gerte sich das britisch-französische Feuer zwischen der Ancre und der Somme 
stellenweise wieder zum Trommelfeuer. Ihm folgten starke nächtliche An- 
griffe zwischen Poziöres und Guillemont. Es gelang den Engländern nach 
hartnäckigen, umfassenden Vorstößen, im Südteile des Dorfes Poziöres 
festen Fuß zu fassen. Versuche der 7.Infanterie-Division, die Cinbruchs- 
stelle zu säubern, mißglückten. Im übrigen wurden alle Angriffe unter 
schweren Verlusten abgewiesen. Vei Guillemont führte am 23. Juli ein 
Gegenstoß der 24. Reserve-Division zur Wiedernahme eines früher ver- 
lorengegangenen Stellungsteiles und zur Gefangennahme von rund 150 Eng- 
ländern. Die besonders stark zusammengewürselte 10. bayerische, 123. (säch¬ 
sische) Insanterie-Division und die Division Liebert mußten in diesen Tagen 
wegen völliger Erschöpfung durch die 117. Infanterie-, 8. bayerische Reserve- 
und 28. Infanterie-Division abgelöst werden. 
Die Ober st e Heeresleitung führte angesichts der bedrohlichen 
Lage in diesen und den folgenden Tagen das IX. und das Garde-Reserve- 
korps sowie das XIII. (württembergische) Armeekorps, ferner die Infan- 
terie der 16. Infanterie-Division und sonstige Verstärkungen') heran. Gleich- 
zeitig betonte sie aber, daß das Herauslösen weiterer Verbände aus anderen 
Abschnitten sich erst ermöglichen ließe, wenn die bei der Heeresgruppe 
Gallwitz abgekämpften Verbände aufgefüllt und an ruhigerer Front ver- 
wendungsfähig wären. Haushalten mit den überwiesenen Kräften sei daher 
dringend geboten^). Im Austausch gegen die eintreffenden Verstärkungen 
mußten dementsprechend nach und nach sieben Divisionen wieder abgegeben 
werden^). 
General von Gallwitz unterstellte das IX.Reservekorps unter 
General der Infanterie von Voehn der 1. Armee zur Ablösung des 
IV. Armeekorps und schuf sich in der durch die 44. Reserve-Division ersetzten 
1. Garde-Infanterie-Division eine einsatzbereite Reserve hinter dem 
XVII. Armeekorps. In den folgenden Tagen wurden die 11. Reserve- 
durch die 23. (sächsische) Reserve-Division, die gleichfalls stark mitgenom- 
0 Neun leichte Bttrn. — außer der Feldartillerie der Divisionen —, zwölf schw. 
Bttrn. — darunter sechs Kaub. Bttrn. als „bewegliche Reserve" und die beiden ersten 
Cisenbahn-Bttrn. (eine schwerste Flachfeuer- und eine 10,5 cm-Flak-Bttr.) —, zwei 
Artl. Flieg. Abtlgn. und mehrere Armierungs-Kpn. 
-) S. 418. 
3) Näheres über Truppenverschiebungen und -einsah siehe Anlage 3.
	        
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