Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront im Juli und August. — 
Somme-Schlacht. 
Stellungstruppe und aufopfernde Gegenstöße schwacher Bereitschaften und 
Reserven, unterstützt von der allmählich verstärkten Artillerie, hatten bisher 
alle Absichten der Gegner durchkreuzt. 
b) Bildung der Heeresgruppe Gallwitz und Fortgang der Schlacht 
bis Ende Juli. 
Karten 4, 5,Skizzen 19, 20, Anlage 3. 
i9.3u«. Nach den Erfahrungen der ersten drei Kampfwochen befahl die 
Ober st e Heeresleitung für den 19. Juli mittags die Neugliede¬ 
rung der deutschen Abwehrfront. Die nördlich der Somme und des 
Eologne-Baches stehenden Truppen, denen gegenüber der Schwerpunkt des 
feindlichen Ansturms lag, wurden als 1. Armee unter General Fritz 
von Velow mit Oberst von Löhberg als Chef des Generalstabes 
(Armee-Hauptquartier Vourlon) von der bisherigen 2. Armee abgetrennt. 
Südlich der Somme übernahm General der Artillerie von Gallwitz, 
mit Oberst Bernhard Bronsart von Schellendorff als Generalstabschef, den 
Befehl über die nunmehr wesentlich verkleinerte neue 2.Armee und 
gleichzeitig die Führung der „Heeresgruppe Gallwitz" (1. und 
2. Armee); Hauptquartier blieb St. Quentin. 
General von G a l l w i tz, der bis dahin die Angriffsgruppe West 
vor Verdun befehligt hatte, brachte reiche Kampferfahrungen von dort mit. 
Als er sich am 17. Juli bei der Obersten Heeresleitung in Charleville mel- 
dete, äußerte er die Absicht, aus der Linie Barleux—Soyseourt sofort zum 
Gegenangriff zu schreiten, um die westlich von Pöronne eingebrochenen 
Franzosen abzuschnüren, „was nicht ohne Rückwirkung auf die Lage nörd- 
lich des Flusses bleiben konnte'"). Demgegenüber hatte indessen General 
von Falkenhayn betont, daß es sich vorerst nur um reine Abwehr 
handeln könne^). General von Gallwitz ordnete dementsprechend im 
Heeresgruppenbefehl vom 19. Juli an, daß die jetzigen Stellungen zu ver° 
stärken und zu halten seien. Er forderte Wiederherstellung geschlossener 
Verbände, klare Einteilung der Artilleriegruppen, genaue Regelung des 
flankierenden Sperrfeuers, gegenseitige Unterstützung der Divisionsabschnitte 
und planmäßige Niederkämpfung der feindlichen Batterien unter Ver- 
Wertung der Luftbeobachtung. Angesichts des engbegrenzten Munitions- 
Nachschubs seien das sogenannte Beunruhigungs-, Straf- und Vergeltungs- 
seuer zu vermeiden. Für den Fall eines feindlichen Einbruchs verlangte 
er sofortigen Gegenstoß durch genügend nahe heranzuhaltende Kampf- 
reserven. 
0 von Gallwitz, a. a. O., S. 60. 
-) S. 414 f.
	        
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