Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Deutscher Gegenangriff bei Longueval. 
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erforderlichen Maßnahmen in die Wege zu leiten, entsandte General 
von Falkenhayn am 14.Juli zwei hierfür besonders geeignet er- 
scheinende Stabsoffiziere der Fliegertruppe zum Armee-Oberkommando 2. 
Den einheitlichen Angriffen von Mitte Juli folgten wiederum Teil- 
Vorstöße, die aber die deutschen Kräfte gleichfalls stark beanspruchten. Sie 
richteten sich hauptsächlich gegen Ovillers, den nördlichen Eckpfeiler der Ver- 
teidigungslinie, dann gegen Pozieres, den kampfdurchfurchten Delville- 
Wald, das wiedereroberte Viaches und Varleux. Das stark umfaßte 
Ovillers im Norden und die Maisonnette-Ferme bei Viaches im Süden 
gingen nach wechselvollen Kämpfen an den übermächtigen Gegner verloren. 
Die Maisonnette-Ferme wurde im Gegenstoß wiedergenommen; aus diesen 
Kämpfen blieben mehr als 350 Gefangene in deutscher Hand. Die 
Oberste Heeresleitung führte die 28. und den Rest der 117.In- 
fanterie-Division zu Ablösungszwecken sowie Artillerie^) zu. 
Südlich der Somme mußte nunmehr neben der Gruppe Quast auch das 
XVII. Armeekorps mit baldigen Angriffen gegen seinen rechten Flügel 
bei Lihons und gegen den Abschnitt Fouquescourt—Parvillers rechnen, 
wo anscheinend Gasflaschen eingebaut waren. Die Vorbereitungen des 
Gegners schienen schon weit vorgeschritten zu sein. Zur Stützung wurde 
dem Korps ein Regiment der Division Dumrath unterstellt. 
Die Atempause, die der Feind sich gönnte, wurde am 18. Juli durch 
einen zweiten, wohlvorbereiteten Gegenangriff der Gruppe 
Armin bei Longueval unterbrochen. Gegen Abend nahmen nach 
kräftiger Feuervorbereitung Teile der 5. und 8. Infanterie-Division, tat- 
kräftig unterstützt vom rechten Flügel der 24. (sächsischen) Reserve-Division, 
im Sturme den größten Teil von Longueval und vom Delville-Wald 
zurück und brachten über 300 Gefangene ein. Dieser etwa zwei Kilometer 
breite und tiefe Wiedereinbruch in die feindlichen Linien stellte einen ganz 
außergewöhnlichen deutschen Erfolg dar. 
Das Ergebnis der immer wiederholten und tapfer vorgetragenen feind- 
lichen Angriffe blieb somit bis zum 18. Juli gering. Trotz großer zahlen- 
müßiger Überlegenheit hatten Engländer und Franzosen in 
fast dreiwöchigen Kämpfen die deutsche Front zwischen Thiepval und 
Soyscourt lediglich einbeulen können. Sieht man von dem freiwillig auf- 
gegebenen Gebiet südlich der Somme ab, so war der tiefste Einbruch, der 
beim Foureaux-Walde lag, erst knapp fünf Kilometer über die ehemalige 
vorderste deutsche Linie hinausgekommen. Zähester Widerstand der deutschen 
') In den Tagen vom 14. bis 18. Juli trafen 43 schw. Steilfeuer- und 3 Flach- 
feuer-Battrn., außerdem drei Battrn. leichte Feldhaub. ein (Anm. S. 361 f.).
	        
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