Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront im Juli und August. — 
Somme-Schlacht. 
Ende Juni, des ersten Tages mußten sich die weiteren Maßnahmen richten. Da General 
Haig vermeiden wollte, der Truppe unnötige Fesseln anzulegen, schob er die 
im ersten Anlauf zu erreichenden Ziele verhältnismäßig tief in das deutsche 
Stellungssystem hinein und bezeichnete die Dörfer Montauban, Contal- 
maison, Poziöres, Grandcourt und Serre als erste Ziele; sie lagen zum 
Teil bereits hinter der zweiten deutschen Stellung. Man vertraute darauf, 
daß die gewaltige Artillerievorbereitung, die dem ersten Ansturm vorangehen 
sollte, auch die Hindernisse rückwärtiger Linien wegräumen würde. Auf 
französischer Seite dachte man vorsichtiger. Hier begnügte man sich mit der 
dicht hinter der ersten deutschen Stellung liegenden Linie Fay—Veequin- 
court—Frise—Curlu—Wald westlich von Hardeeourt. Die von den 
Franzosen ursprünglich geplanten Ablenkungsangriffe fielen angesichts des 
Kräfteverbrauchs bei Verdun so gut wie ganz aus. Die am Angriff nicht 
beteiligten englischen Armeen sollten den Gegner seffeln, und zwar die 
Z.Armee durch eine Unternehmung gegen Gommscourt, die gleichzeitig mit 
dem Hauptangriff zu erfolgen hatte. 
Auch über die Ausgestaltung des taktischen Crsolges zur Operation 
gingen die Ansichten der Generale Ioffre und Haig scharf auseinander. Den 
Engländern schien das Aufrollen der deutschen Front von Vapaume nach 
Norden erwünscht. Die Franzosen hätten den Druck gern nach Süden 
gerichtet. Eingehendere Überlegung führte sie aber doch dazu, dem Ver- 
bündeten nachzugeben, wenn es auch fraglich schien, ob die Kitchener- 
Divisionen für die mehr oder minder selbständig zu führende Operation nach 
Norden den nötigen Grad der Ausbildung besaßen. 
Am 24. Juni begann bei nebligem, regnerischem Wetter die A r t i l - 
lerievorbereitung, die zunächst auf fünf Tage angesetzt war. 
Zwei Tage waren für das Einfchießen und das Wegräumen der Draht- 
Hindernisse bestimmt. Am 26. Juni begann mit unerhörter Wucht das 
eigentliche Zerstörungsfeuer. Die Engländer verfügten dazu über 868 Feld- 
und 731 schwere Geschütze, die Franzosen über 787 Feld- und 617 schwere 
Geschütze, zusammen 1655 Feld- und 1348 schwere Geschütze. Die Zahl 
der alliierten Flugzeuge in vorderer Linie betrug 309'). Da starke Regen- 
fälle am 28. Juni und in der folgenden Nacht das Losschlagen am 29. 
ungünstig erscheinen ließen, wurde der Infanterieangriff auf den 
1. Juli verschoben. Zum Sturm, der entgegen den englischen Wünschen 
i) Insgesamt verfügten die Engländer am 1. Juli in Frankreich über 421 Flug- 
zeuge erster Linie und 216 zweiter Linie in den Parks. Alle diese Kräfte konnte das 
Royal Flying Corps zu gelegentlicher Verwendung auf dem Schlachtfelde leicht 
heranziehen.
	        
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