Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Oberste Heeresleitung bis zum Beginn der Somme-Schlacht. 
setzen zu können. Dadurch werde für die Heeresgruppe eine wertvolle, nicht 
zu entbehrende Reserve geschaffen, die gleichzeitig für die Oberste Heeres- 
leitung zum Einsatz an anderer bedrohter Stelle verfügbar bleibe. 
W.April. General vonFalkenhayn antwortete am 29.April'), daß an der 
eigentlichen Angriffsfront für je etwa 1100 Meter Breite schon jetzt eine 
Division zur Verfügung stehe, was genügen sollte, um eine Dreiteilung 
überall durchzuführen und damit die Truppe für längere Zeit frisch zu 
erhalten. Bei Rückschlägen könne das Oberkommando auf die mehr als vier 
Divisionen der Heeresreserven zurückgreifen, die bei Montmedy, Dieven- 
Hofen und Metz versammelt seien"). Andererseits werde nicht verkannt, daß 
zur Fortführung des Angriffs fortgesetzte Überweisung frischer Kräfte erforder- 
lich sei. Das Oberkommando könne mit zwei frischen Korps rechnen, sobald 
die für Anfang Mai geplanten Angriffe erfolgt feien. Alle abgelösten Ver- 
bände zu seiner Verfügung im Vereich der Heeresgruppe zu belasten, werde 
dagegen nicht möglich sein, weil dadurch eine „gefährliche Unordnung in 
unseren Heeresreserven" und eine nicht unbedenkliche Anhäufung von Kräften 
in den ungünstigen Unterkunftsverhältnissen hinter der Verdun-Front ent¬ 
stehen würde. 
Auch diesmal also fiel die Entscheidung des deutschen Generalstabs- 
chefs, wenn auch mit fcharfer Begrenzung des Kräfteeinsatzes, im Sinne 
des Oberkommandos der Heeresgruppe für nachdrückliche Fortsetzung des 
Angriffs im Maas-Gebiet. Dieser erschien trotz der bisher ausgebliebenen 
größeren Erfolge auch General von Falkenhayn noch nicht als „nutzloses 
Festbeißen". 
Nachdem 21 Infanterie-Divisionen der Heeresreserven entweder 
bei Verdun eingesetzt waren oder an anderen Stellen stehende Divisionen für 
die Angriffsfront bei Verdun frei gemacht hatten, besaß die Oberste Heeres- 
leitung Ende April nur noch acht frische Divisionen als sofort verwendbare 
Reserven^). Eine Heeresreserve an schweren Batterien war überhaupt nicht 
mehr vorhanden. 
Allerdings bekundet General Tappen^): „Für den Zweck eines ent- 
scheidenden Stoßes hatten wir uns 15 Divisionen aufgespart. Diese Zahl 
1) Wortlaut S. 156 ff. 
2) S. 156, Anm. 
3) VII. A. K. und 2. G. R. D. um Lille; 4. G. I. D. und 1. G. R. D. bei Cambrai; 
163. I. D. noch im Antransport aus Südungarn; Alpenkorps, vom 29. März bis 
27. April zur Gewöhnung an die Verhältnisse des Westkrieges bei der 3. Armee ein- 
gesetzt; 54. 3- D. bei La Fere. 
") Auskunft vom 6. Sept. 1932.
	        
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