Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Westufer: Vergebliche Vorstöße an der Höhe 304. 
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eine dritte frische Division und erklärte es für nötig, die Feldartillerie und 
die Masse der schweren Batterien über den Forges-Bach vorzuziehen. In- 
dessen waren große Teile der feindlichen Artillerie auch aus Stellungen süd- 
lich des Baches nicht wirksam zu fassen, da die Reichweite der verfügbaren 
eigenen Geschütze') nicht genügte. General von Gallwitz beantragte daher 
am 7. Juni nochmals weittragendes schweres Flachfeuer. Eine Erschwerung 
der kommenden Kämpfe mußte die zunehmende Munitionsbeschränkung') 
bringen. Als General von Gallwitz am 5. Juni für die zunächst bevorstehenden 
Unternehmungen außer den täglichen Zuweisungen noch sechs Kampftages- 
raten für Mörser und schwere Feldhaubitzen erbat, teilte das Oberkom- 
mando mit, daß auf Zuschüsse nicht gerechnet werden könne; der Mehr- 
verbrauch müsse an anderen Tagen eingespart werden. Gleichzeitige Anter- 
nehmungen aus beiden Ufern seien nicht mehr möglich. Die Hauptaufgaben 
lägen zunächst auf dem Ostufer, dort werde auch die Grünkreuzmunition ein- 
gesetzt werden*). General von Gallwitz setzte nunmehr den Angriff gegen 
Chattancourt auf Mitte Juni an. Die 22.Reserve-Division sollte bis dahin 
durch die neu überwiesene 14. Infanterie-Division ersetzt werden. 
An der H ö h e 304 begann am 7.Juni das Cinschießen der Artillerie. 
Für den 9. Juni um 1*° nachmittags war der Beginn des Wirkungsschießens 
vorgesehen. 34 schwere Batterien standen zur Verfügung. Die Angriffs- 
ziele der 54. Infanterie-Division sollten durch fünf, die der 38. Infanterie- 
Division durch neun schwere Batterien beschossen werden. Die anderen Bat- 
terien hatten ihr Feuer auf die Anschlußgräben zu legen. Die feindliche 
Artillerie sollte mit I'-Munition möglichst vergast werden. Am 625 nach¬ 
mittags sollte die Infanterie einbrechen. Die Angriffe verliefen jedoch nur 
zum Teil planmäßig. 
Bei der 54.Infanterie-Division stürzten schon um 710 vormittags fünf g. Zun«. 
Kompagnien mit Flammenwerfern vor, um die Angriffsziele im Handstreich 
zu nehmen. Sie drangen auch an vielen Stellen ein, mußten dann aber in 
die Ausgangsstellung zurück. Die Nachricht hiervon erreichte die Division 
so spät, daß sie das Artilleriefeuer für die nunmehr auf 6" nachmittags 
vorgesehene Wiederholung des Sturmes nicht mehr rechtzeitig umleiten 
konnte. Er unterblieb daher. Bei der 38. Insanterie-Division traten 
befehlsgemäß um 6" nachmittags zwei Bataillone mit neun Flammen- 
Werfern an. Aber der Feind war aufmerksam geworden, auch hatte die 
Artilleriewirkung nicht ausgereicht. Im Abwehrfeuer des unerschütterten 
') S. 186 und 237. 
2) S. 253. 
3) S. 185 f.
	        
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