Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront bis zum Sommer 1916. — Verdun. 
von Goßler belassen, daß die 22. Reserve-Division sich bis in die Caurettes- 
Mulde vorarbeiten sollte, obwohl ihr Kommandeur vorschlug, den Angriff 
bis in die vom Feinde neu ausgebaute Stellung auf der Caurettes-Höhe 
und bis an den Südrand von Cumieres vorzutragen und Vortruppen bis 
an die Südkuppe des Toten Mannes vorzuschieben. Der Angriff sollte am 
8. April geführt werden, gleichzeitig die 12. Reserve-Division das Dorf 
Bethincourt wegnehmen. 
Inzwischen aber entschloß sich General von Gallwitz, auf seiner 
ganzen Front einheitlich anzugreifen. Dadurch mußte die Wirkung des 
«. April, feindlichen Artillerie-Sperrfeuers zersplittert werden. Am 6. April befahl 
er gemeinsamen Angriff des VI. und XXII. Reservekorps für den 9. April 
mittags. Das VI. Reservekorps sollte den Nordwestrand des Camard- 
Waldes, den Grund westlich und die Stellung nördlich des Vogelherdes, 
das XXII. Reservekorps, dessen Abschnitt nach rechts verbreitert wurde, die 
Stützpunkte „Bärentatze" und „Wiesenburg" nehmen, dieses außerdem von 
Osten unter Abschließung von Vethincourt gegen den Weg im Hecken- 
Grunde vordringen; östlich des Toten Mannes hatte es sich der feindlichen 
Stellungen nordwestlich und nördlich von Les Caurettes zu bemächtigen. 
Der 2. Landwehr-Division wurde ein Ablenkungsvorstoß auf ihrem östlichen 
Flügel aufgetragen. Den Angriff auf den Camard-Wald glaubte General 
von Goßler jedoch der 11. Reserve-Division, die in den Kämpfen der letzten 
Zeit allein 120 Offiziere') verloren hatte, nicht mehr zumuten zu dürfen. 
Auch schienen ihm die sechs schweren Batterien, die zum Sturmreifschießen 
des Camard-Waldes bestimmt waren, nicht ausreichend. General von Gall- 
witz schränkte daher das Ziel für diesen Flügel etwas ein. Zur artilleristischen 
Vorbereitung des Angriffs waren neben Feldartillerie insgesamt 44 schwere 
Batterien bestimmt, zum Teil solche des östlichen Maas-Ufers. Am Toten 
Mann wirkten 17 Minenwerfer mit. 
Bevor es aber zu dem geplanten. einheitlichen Angriff kam, stieß das 
/apim ^snvekorps am 7_ April südlich von Haucourt vor. Am 3'° nachmittags 
begann planmäßig das Wirkungsschießen von 17 schweren Batterien auf 
die feindlichen Anlagen an den Termiten-Hügeln und nördlich da- 
von. Drei Stunden später nähmen in glänzend durchgeführtem Anlauf und 
anschließenden erbitterten Kämpfen die 11. bayerische Infanterie-Division 
die Gräben südwestlich der Hügel, die 11. Reserve-Division diese selbst 
und die beiden Stützpunkte an der Straße. Außer sehr starken blutigen 
Verlusten verlor der Feind über 600 Mann an Gefangenen. Die eigenen 
Verluste betrugen nur die Hälfte. Cin französischer Gegenangriff am Morgen 
*) Darunter ein Regiments-, sechs Bataillons- und 21 Kompagnie-Führer.
	        
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