Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront bis zum Sommer 1916. — 
Verdun, 
7. März, durcheinandergeraten; starkes französisches Artilleriefeuer verursachte schwere 
Verluste. Die Nachrichtenverbindungen waren großenteils zerstört. Der 
Sturmbefehl traf daher um Stunden verspätet ein. Inzwischen kündigten 
sich schon Gegenstöße des Feindes an; von 6° nachmittags ab rannten die 
Franzosen von Süden her mehrmals gegen den Kleinen Cumiöres-Wald 
an. Ihre Angriffe wurden abgeschlagen. 
3300 Gefangene waren das Ergebnis des zweitägigen Kampfes. 
Wichtiger war, daß sich auf dem Ostufer der Maas, wo am gleichen Tage 
das Wirkungsfchießen für einen neuen großen Angriff begann'), vorüber- 
gehend eine Entlastung fühlbar machte. 
Die nächsten Tage galten dem Kampf um die Nordkuppe des Toten 
8. März. Mannes. Für den 8. März hatte das VI. Reservekorps erneut den Sturm 
befohlen. Von 8° vormittags ab sollte die Artillerie die feindliche Stellung 
sturmreif schießen. Aber schon vorher lag aus dem Südrand des Raben- 
und Kleinen Cumiöres-Waldes Trommelfeuer; wenig später griffen starke 
französische Kräfte vom Toten Mann und Les Caurettes her an. Südwest- 
lich von Chattancourt stand eine lange feuernde Artillerielinie. Das 
VI. Nefervekorps stellte darauf seine gesamte Artillerie auf Abwehr um, 
Batterien des VII. Reservekorps beschossen den Feind flankierend. Sein 
Angriff wurde im wesentlichen abgeschlagen. Die 22.Reserve-Division 
aber war durch die Kämpfe bereits stark geschwächt. Um das Festhalten 
des bisher Gewonnenen zu gewährleisten, und weil es zur Zeit aus- 
geschlossen erschien, die Stellungen des Toten Mannes sturmreif zu schießen, 
sagte das Korps um 920 vormittags den eigenen Angriff ab. 
Dieser Entschluß war dem Oberkommando keineswegs genehm. 
Es drang auf Durchführung des Angriffs, denn schon grabe sich der Feind 
vor der Waldfront ein und bilde damit eine ständige Gefahr; „der Schlüssel 
zur Festigung der gewonnenen Stellung" sei der Tote Mann. General 
von Goßler erschien der Sturm aber vorerst undurchführbar, doch befahl 
er der 12.Reserve-Division, die ihrem linken Flügel unmittelbar gegen- 
überliegende nördlichste Linie des französischen Grabensystems zu nehmen. 
Inzwischen wurde gegen 1°° nachmittags ein nochmaliger französischer 
Angriff gegen den Raben- und Kleinen Cumiöres-Wald abgewiesen. Als 
dann um 7° abends die 12. Reserve-Division beim Angriff gegen die Nord- 
front der Tote Mann-Stellung Flankenfeuer aus dem Raben-Wald erhielt, 
erfuhr das Generalkommando, daß dessen Westteil noch in Feindeshand 
war. Trotzdem gewann die 12. Reserve-Division die befohlene Linie, die 
i) S. 128.
	        
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