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Die Westfront bis zum Sommer 1916.
— Verdun.
,g. April. Hingegen bestand General von Lochow auf der Durchführung des für
den 20. April angeordneten Unternehmens der 25. Infanterie-
Division, auf das er im Hinblick auf die Lage im Caillette-Walde
und die Weiterführung des Angriffs auf dem Froide Terre-Rücken besonderes
Gewicht legte. Der erhoffte Erfolg blieb indessen aus. Die spätnachmittags
nach mehrtägiger Minenwerservorbereitung — von Artillerievorbereitung
hatte man fast ganz abgesehen, um sich die Vorteile der Überraschung zu
sichern — vorbrechenden zwei Bataillone konnten zwar in die vordersten
feindlichen Gräben eindringen, vermochten aber den I-Raum bei der
Batterie a und die Kiesgrube nicht zu nehmen. Schweres Flankenfeuer
und ein starker französischer Gegenstoß am Morgen des 21. April zwang
die Angreifer in die Ausgangsstellung zurück.
Erwägungen über die Fortführung des Angriffs.
20.bis 29. April.
Dem Armee-Oberkommando waren unterdessen am 19.April
neben der Denkschrift des Generals von Lochow auch die der Angriffs-
gruppe West sowie des VII. Reserve - und XV.Armeekorps
zugegangen. General von Gallwitz hatte gemeldet, daß in mehreren be-
grenzten Angriffen zunächst die Höhe 304 in ganzer Breite und die Süd-
kuppe des Toten Mannes, alsdann der Caurettes-Wald und Cumiöres ge°
nommen werden sollten, worüber der April vergehen würde. Anschließend
sei nach einer Vorbereitungspause Vorgehen bis Höhe 310 (südlich von
Esnes)—Höhe 275 (südwestlich von Chattancourt) geplant. Der Bericht
des VII. Reservekorps wies lediglich darauf hin, daß der Angriff über die
Maas gegen den Marre-Rücken inzwischen erheblich schwieriger geworden
sei, da eine Überraschung des Feindes ausgeschlossen erscheine und der Aus-
bau der französischen Stellungen große Fortschritte gemacht habe. Das
XV. Armeekorps glaubte, erst nach Eroberung des Forts Vaux mit Teilen
seines rechten Flügels bei der Wegnahme des Dorfes Damloup mitwirken
zu können; demnächst wollte es von Norden her das Zwischenwerk Lausse
?o. Aprtl. angreifen. Das Oberkommando reichte diese vier Denkschriften am 20. April
der Obersten Heeresleitung mit dem Bemerken ein, daß der bisherige Ver-
lauf der Kämpfe keine Änderung in den der Obersten Heeresleitung am
31. März dargelegten Anschauungen^) über den Fortgang des Angriffs
bewirkt habe. Inwieweit auf dem Westufer die Möglichkeit einer größeren
Operation vorläge, lasse sich jetzt noch nicht übersehen. Auf dem Ostufer
könne man zu einem geschlossenen größeren Angriff schreiten, sobald nach
i) S. 141 f.