Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Die Maßnahmen der Franzosen. 
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um im Falle äußerster Not die Truppen des rechten Ufers doch noch auf das 
linke zurückzuführen. 
Immerhin war die französische Führung einig in der Auffassung, daß 
der Feind nicht nur abgewehrt, sondern im Gegenstoß geschlagen werden 
müsse. Schon am 27. Februar, als General Ioffre seinem Unterführer für 
sein scharfes und erfolgreiches Durchgreifen dankte, wies er darauf hin, 
daß verlorene Stellungen unter Ausnutzung der Flankierung vom linken 
Maas-Ufer her wiedergenommen werden müßten, an Munition würde es 
nicht fehlen. Allein bei näherer Erwägung traten die Schwierigkeiten der 
Durchführung klar zutage. Man verzichtete daher auf den Versuch, durch 
einen plötzlichen Stoß wieder in den Besitz der verlorenen Geländepunkte 
zu kommen, und entschloß sich, zum Sappenangriff überzugehen. Dabei war 
Voraussetzung, daß jede Besorgnis für den Ostrand der Eütes und das 
linke Maas-Ufer beseitigt war. An der elfteren Stelle festigte sich die Lage 
bald dadurch, daß bei dem nur schwachen Nachdrängen des Feindes die 
Stellung beiderseits von Cix am 28. Februar wieder um etwa einen Kilo- 
meter vorgeschoben werden konnte'). Viel unsicherer lagen die Verhältnisse 
auf dem linken Maas-User, wo General Petain bereits seit dem 27. Februar 
einen deutschen Angriff erwartete. Er befahl auch dort die Anlage neuer 
durchlaufender, stark verdrahteter Linien, die, sämtlich von Avocourt aus- 
gehend, nach Regneville, über Chattancourt nach Charny und über das Fort 
Marre zum Zwischenwerk Charny verlaufen sollten. 
Der am 29. Februar beschlossene methodische Gegenangriff auf das Fort A»fa«gMiirz 
Douaumont, dem darüber hinaus ein weiteres Ziel bis zum Südrande des 
Hassoule-Waldes und zum Chauffour-Walde zugedacht war, kam angesichts 
der deutschen Vorstöße, die am 4. März zum endgültigen Verlust des 
Dorfes Douaumont führten, nicht zur Entwicklung. Am 6. März aber 
begann bereits der deutsche Angriff auf dem linken Maas-Ufer, der den 
Gegner schon am 7. bis an den Fuß der beherrschenden Höhe des Toten 
Mannes führte^). Der unmittelbar darauf auch auf dem rechten Maas-Ufer 
neu einsetzende deutsche Angriff traf vor allem den Abschnitt de Maistre^) 
zwischen Douaumont und Fort Vaux, wo die 13. und 120. Division ein- 
gesetzt waren und die 43. Division in Reserve stand. Am 10. März wurde 
auch noch die 27. Division durch Kraftwagen dorthin gefahren. Als im 
Laufe dieses Tages die deutschen Angriffe nachließen, um dann ganz auf- 
zuhören, durfte die französische Führung mit dem Ergebnis insofern zufrieden 
sein, als dem Gegner entscheidende Vorteile versagt geblieben waren. Aber 
*) Cs handelte sich um deutscherseits nicht besetztes Gelände. 
2) S. 212. — 3) 6.140.
	        
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