Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront bis zum Sommer 1916. — 
Verdun. 
».vis 5.Infanterie-Division zur Verfügung gestellt. Der Entschluß, die Angriffe 
nt<" trotz sehr schwerer Verluste immer wiederholen zu lasten, entsprang der 
Überzeugung, daß jetzt der Höhepunkt der „Krisis der Kämpfe um Verdun" 
erreicht sei. „Wenn der Widerstand der Franzosen hier gebrochen wird, ist 
ein weiteres Nachgeben auf der ganzen Linie unausbleiblich"'). 
Indessen alle in diesem Sinne getroffenen Maßnahmen vermochten 
weder den Angriff auf der ganzen Front östlich der Maas am 9., noch die 
für den 10. März befohlenen und ausgeführten Teilangriffe wesentlich vor- 
wärts zu bringen. Die Truppen waren zu stark erschöpft und zusammen- 
geschmolzen. Dagegen ging der Feind seinerseits mehrfach zu Gegen- 
angriffen über, besonders gegen den rechten Flügel des V. Reservekorps. 
Sehr geringer deutscher Geländegewinn mit im ganzen einigen hundert 
Gefangenen bei der 14. Reserve-Division auf dem Pfeffer-Rücken, der 
21. Infanterie-Division auf dem Rücken westlich des Dorfes Douaumont 
und der 113., die die Batterie 735 südwestlich des Forts Douaumont nahm, 
konnte nicht länger darüber hinwegtäuschen, daß mit den seit Angriffsbeginn 
eingesetzten Truppen keine Erfolge mehr zu erzielen waren. Stellenweise 
schien bereits das Halten der erreichten Stellungen in Frage gestellt. 
Am 2.März hatten Gefangene ausgesagt, daß General Pstain auf 
französischer Seite den Oberbefehl bei Verdun übernommen und 
„hartnäckigste Verteidigung bis zum Äußersten" befohlen habe. Es war auch 
zu erkennen, daß die Franzosen seit dem 29. Februar durch Nachschub 
frischer Divisionen das Kräfteverhältnis östlich der Maas wesentlich zu 
ihren Gunsten verbessert hatten. Während deutscherseits nur die 113. und 
121. Infanterie-Division als Kraftzuwachs zur Verfügung standen, waren 
bei den Franzosen in der gleichen Zeit fünf Divisionen (1., 120., 28., 5., 13.) 
neu in der Front erschienen. Im ganzen waren, soweit deutscherseits fest¬ 
zustellen, beim Feinde seit Angriffsbeginn sogar bereits 16 Divisionen im 
Kampfe auf dem Ostufer eingesetzt worden. Von ihnen galten drei als nicht 
mehr gefechtsfähig, vier waren zum Auffüllen zurückgezogen, so daß am 
10. März in der Front selbst neun frische Divisionen zu zwölf und mehr 
Bataillonen standen gegen dreizehn deutsche, die meist nur neun Bataillone 
zählten und außer der 113. und 121. Infanterie-Diviston stark abgekämpft 
waren'). Hinter der feindlichen Front befanden sich mit Sicherheit noch 
zwei Divisionen; weitere vier vermutete man dort. Auch die gegen den 
deutschen Angriff wirkende französische Artillerie war bedeutend angewachsen. 
>) Kriegstagebuch des A. O. K. 5 unter dem 9. März. 
-) 77. I.Br., 14. und 13. R. D., 21., 113., 5. und 6. I.D., 10. und 9.R.D., 
121., 3V. und 39. I. D., bayer. Crs. D., 5. Ldw. D.
	        
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