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Die Westfront bis zum Sommer 1916. — Verdun.
4. März, vom Oberkommando geleitet werden, um „durch Konzentration die feindliche
Artilleriewirkung moralisch niederzuschlagen". Auf die Frage, wann das
III. Armeekorps wieder voll angriffsfähig sein würde, erbat Major Wetzell
mindestens drei bis vier Tage völliger Ruhe außerhalb der Kampfzone").
General Schmidt von Knobelsdorf bezeichnete dies als „gleichbedeutend
mit völliger Aufgabe des Angriffs", lehnte das Herausziehen des Korps ab
und verlangte der Truppe gegenüber mehr Energie der Führung. Oberst¬
leutnant von Auer vom XVIII. Armeekorps war der Meinung, daß sein
Korps angriffsfähig fei, obwohl die beiden letzten Tage nicht erfrischend
gewirkt hätten. Major Hasse vom V. Reservekorps erklärte, daß es je eher,
desto besser weitergehen würde. Unter diesen Umständen wurde festgesetzt,
daß zunächst am 6. März auf dem W e st u f e r der Maas das VI. Reserve-
korps entsprechend seinem eigenen Vorschlages angreifen sollte, um die Flan-
kierung von dort möglichst auszuschalten. Am 7. sollte dann der Angriff auf
dem Ostuser fortgesetzt werden. General Schmidt von Knobelsdorf schloß:
„Nochmals: Warten dürfen wir, haltmachen dürfen wir nicht!" Doch
ließ er sich von den besonderen Schwierigkeiten überzeugen, die einem
Angriff vom Dorf und Fort Douaumont aus in südwestlicher Richtung ent¬
gegenstanden. Daher sollten nur die östlich des Forts liegenden Teile des
III. Armeekorps und das V. Reservekorps angreifen. Die Absicht des
VII. Reservekorps, gleichzeitig mit dem bevorstehenden Angriff auf dem
Westufer Teile der 77. Infanterie-Brigade zwischen Vrabant und Champ-
Neuville übergehen zu lassen und die Brigade später auf der Cote de Talou
zur Freimachung der 13. Referve-Division einzusetzen, fand seine Billigung.
Roch am Abend des 4. März erließ das Oberkommando eine zusammen¬
fassende „Anweisung für den voraussichtlichen Angriff am 7. März auf dem
Ostufer der Maas". Danach sollten VII. Reserve- und XVIII. Armee-
korps im wesentlichen defensiv bleiben, aber mit ihrer Artillerie die feind-
lichen Batterien westlich der Maas, Truppenansammlungen vor ihrer Front
zwischen Maas und Froide Terre-Rücken und den Feind auf diesem Rücken
bekämpfen. Das III. Armeekorps hatte mit der 113. Infanterie-Division
und den beiden Regimentern des XV. Armeekorps die bisherige Front
Dorf Douaumont—Nordostrand des Caillette-Waldes zu halten, während
der östlichen Hälfte des Korps und dem V. Reservekorps der gemeinsame
Angriff auf das Gelände westlich vom Fort Vaux und das Fort Vaux
selbst zur Gewinnung des Höhenrückens „La Montagne" (zwischen Fort
') Major Wetzell hatte keine Zeit gehabt, die Meinung seines Kommandierenden
Generals einzuholen. Dieser hielt eine längere Zeit für erforderlich (Zuschrift des
Gen. d. Inf. a. D. von Lochow vom IS. Aug. 193S).
-) S. 207 f.