Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

116 
Die Westfront bis zum Sommer 1916. — Verdun. 
21,6i« der Grundgedanke des Angriffs, wie nicht zu bezweifeln sein wird, möglichst 
28. Februar Erreichen der Verdun im Nordosten beherrschenden Höhen, also 
zum mindesten des von der Eüte de Froide Terre über Fleury zu den Forts 
Souville und Tavannes verlaufenden Vergzuges, so mußten für diese 
wichtigste Ausgabe alle irgend in Anwendung zu bringenden Mittel und 
Kräfte zusammengefaßt werden. Von den überwiesenen neun Divisionen 
sind indessen nur sechs zum Angriff auf die Nordfront östlich der Maas 
angesetzt worden. Das XV. Armeekorps und die bayerische Ersatz-Division 
wurden für das Vorgehen durch die Woizvre-Ebene verwendet, dem ent- 
scheidende Bedeutung nicht zukommen konnte'). Wesentlich günstiger dürfte 
es gewesen sein, wenn das V. Reservekorps oder das XV. Armeekorps aus 
dem Walde von Spincourt im unmittelbaren Anschluß an die Angriffsfront 
des III. Armeekorps eingesetzt worden wäre, um die hier sich bietende 
Gelegenheit zur Umfassung und raschen Zertrümmerung des nordöstlichen 
Eckpfeilers der feindlichen Stellung im Herbebois auszunutzen. Der damit 
vielleicht verbundene Mehrbedarf an schwerer Artillerie wäre aufzubringen 
gewesen. 
Eine Reserve zurückzuhalten, mußte schon die Erwägung nahelegen, 
daß der härteste Teil der ganzen schwierigen Aufgabe vermutlich erst dann 
begann, wenn es sich darum handelte, in das Netz der ständigen Vefesti- 
gungen einzudringen und diese zu überwältigen. Von vornherein sprach alle 
Wahrscheinlichkeit dafür, daß dazu die den ersten Angriff führenden Truppen 
nur unter besonders glücklichen Umständen noch imstande sein würden. 
Wenn das Oberkommando glaubte, daß die Oberste Heeresleitung für recht- 
zeitige Heranführung von Reserven sorgen werde, so mußte es spätestens 
bis zum Beginn des Angriffs volle Klarheit hierüber schaffen. Erwies sich 
der Glaube als irrig, so wurde das Ausscheiden einer Reserve an frischen 
Truppen aus den Kräften der 5. Armee selbst notwendig. 
Wesentlich schärfer als die verfügbaren Divisionen ist die schwere 
Artillerie zur Unterstützung des gegen die Nordfront gerichteten 
Angriffs zusammengefaßt worden. Auch die Vorteile, die das in deutscher 
Hand befindliche Waldgebiet nordöstlich von Ornes bot, sind für den 
Aufmarsch großer Teile der schweren und schwersten Artillerie weitgehend 
nutzbar gemacht worden. Die feindliche Artillerie befand sich der deutschen 
gegenüber, der sie weder nach Zahl noch Güte des Gerätes gewachsen war^), 
in bedrängter Lage. Trotzdem wird man die Frage, ob die deutsche aus- 
reichend stark bemessen worden ist, kaum bejahen können. Nachdem einmal 
1) S. 86, Telegramm des Gen. von Falkenhayn an A. O. K 5 vom 24. Febr. 1916. 
2) Anlage 1 (Zusammenstellung der deutschen und feindlichen Artillerie).
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.