Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

372 Bedeutung der Kriegswirtschaft und Kriegsrüstung in der Gesamtkriegführung. 
Kolonnen und Trains zur Regel wurde, die einstweilen freilich noch nicht 
überall zur Durchführung kam. Zur Vervollständigung der neuen Ver- 
bände mußten jedoch auch zahlreiche Truppenteile, namentlich Pionier-, 
Verkehrs- und Sanitätsformationen, erst geschaffen werden, da bestehende 
Verbände wegen der erhöhten Anforderungen des Stellungskrieges derartige 
Formationen nicht abgeben konnten, vielmehr selbst noch des Zuwachses 
bedurften. Auch sonst mußten dem Feldheere, veranlaßt durch Entwicklung 
und Eigenart der kriegerischen Bedürfnisse, fortgesetzt noch namhafte Ver- 
stärkungen insbesondere an Artillerie-, Maschinengewehr- und Verkehrs- 
formations» aller Art, an Sondertruppen, wie Gebirgs-, Flak- und 
Minenwerferformationen sowie an Etappen- und sonstigen Hilsstruppen 
zugeführt werden. Dazu waren, soweit diese Feldsormationen nicht aus 
Abgaben, durch Umbildung oder Freimachen von Vesatzungstruppen ge- 
Wonnen werden konnten, weitere beträchtliche Neuaufstellungen erforderlich. 
In erster Linie dienten sie zur Vervollständigung und Ausgestaltung der 
lückenhaft zusammengesetzten Reserve- und Landwehrverbände sowie zum 
Ausbau derjenigen zu feldmäßigen Korps oder Divisionen umgestalteten 
Verbände, die neben den neugeschaffenen Reservekorps^) in den ersten 
Kriegsmonaten mehr oder weniger behelfsmäßig aus Vesatzungstruppen 
gebildet worden waren^). Von den einzelnen Waffengattungen erfuhr ins- 
besondere die schwere Artillerie durch Umbildung fast aller ursprünglich für 
Festungskrieg und Küstenverteidigung vorgesehenen Formationen und durch 
Aufstellung zahlreicher Bataillone, selbständiger Batterien und „loser" 
Stäbe, von Artillerie-Meßtrupps für Zwecke der artilleristischen Erkundung 
und Beobachtung sowie von Gebirgsstaffeln zur Beförderung des schweren 
Geräts im Hochgebirge eine weitgehende Verstärkung; ihre Munitions- 
Kolonnen wurden ebenfalls beträchtlich vermehrt und neu gegliedert. In ähn- 
licher Weise wurde bei der Rachrichtentruppe^) durch Ausbau vorhandener 
und Errichtung zahlreicher neuer Formationen der zunehmenden Bedeutung 
der Nachrichtentechnik für die Kriegführung und ihren namentlich im 
Stellungskriege überaus vielseitigen Aufgaben Rechnung getragen^). 
fionen zumeist statt zwei Feldartillerie-Regimentern mit zwölf Batterien nur noch 
je ein Regiment mit neun (sechs Kanonen- und drei Haubitz-) Batterien, während sie 
ebenso wie die bereits im Herbst und Winter 1914 errichteten Reservekorps (S. 369) 
von vornherein mit schwerer Artillerie (einer bzw. drei meist anderweit verfügbar 
gemachten Batterien schwerer Feldhaubitzen) ausgestattet wurden. 
i) S. 369. 
-) Band VIII, S. 19. 
3) Aber den Ausbau der Flieger-, Kraftfahr- und Cisenbahntruppen S. 396 ff. 
4) überblick über die Anzahl der Verbände und Truppen des Feldheeres Anlage 4.
	        
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