Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

368 Bedeutung der Kriegswirtschaft und Kriegsrüstung in der Gesamtkriegführung. 
Pferden ergänzen und den Verbrauch an Waffen, Munition, 
Vekleidungs- und Ausrüstungsstücken ersetzen zu können. Die Ersatz- 
Versorgung war Aufgabe der Heeresverwaltung (Kriegsministerien) und 
ihrer Organe (Feldzeugmeistereien, Heeresbetriebe, Bekleidungsämter usw.) 
sowie der bei Kriegsbeginn in Tätigkeit getretenen Stellvertretenden Kom- 
mandobehörden und der Crsatztruppen. Für alle mobilen, teilweise auch 
für immobile Truppeneinheiten wurden in einem bestimmten Verhältnis 
zu ihrer Zahl oder Stärke Ersatzformationen errichtet). Sie bildeten mit 
rund 18 000 Offizieren, 936000 Unteroffizieren und Mann den Haupt- 
bestandteil des Vesatzungsheeres, in desien der Organisation der Friedens- 
armee angepaßtem Rahmen sie sich als Cinzelformationen — ohne Zu- 
sammensassung zu größeren Verbänden — einfügten. Meist waren den ein- 
zelnen Ersatztruppenteilen Rekrutendepots angegliedert. Art der Zusammen- 
setzung und Ausrüstung der Ersatztruppen entsprach im allgemeinen der der 
mobilen oder immobilen Truppenteile, für die sie bestimmt waren. Zwar 
trat schon zu Kriegsbeginn eine empfindliche Schwächung der Ersatzorgani- 
sation durch die seitens der Obersten Heeresleitung alsbald veranlaßte Heran- 
ziehung sämtlicher planmäßig für mobile Verwendung bereitgestellten Ersatz- 
formattonen zum Feldheere ein^). Immerhin erschien auch der geschwächte 
Ersatzkörper noch ausreichend, um mit Hilfe sonst noch getroffener Vorberei- 
tungen, wie Vereithaltung überplanmäßiger Vorräte^), Vorsorge für Stei¬ 
gerung der Leistungsfähigkeit der Rüstungsindustrie^), die Ersatzversorgung 
des Feldheeres in seiner planmäßigen Stärke für längere Zeit sicherzustellen. 
Dagegen hatten sich mit den im Frieden für militärische Zwecke ver- 
fügbaren Mitteln kaum Vorbereitungen treffen lassen, um im Verlaufe 
eines Krieges ohne Beeinträchtigung der Ersatzversorgung des Feldheeres 
Neuformationen zu seiner Verstärkung aufstellen zu können. Da aber die 
Zahlenmäßige Anterlegenheit des deutschen Feldheeres bei Kriegsausbruch 
ZU groß war, als daß sie durch seine überlegene Güte und durch den Beistand 
des verhältnismäßig schwachen österreichisch-ungarischen .Bundesgenossen 
ausgeglichen werden konnte, hatte sich gerade die Errichtung zahlreicher 
neuer Truppenteile und Verbände schon bald als unerläßlich 
erwiesen. Doppelt schwer rächte es sich jetzt, daß Deutschland aus kurz- 
sichtigen politischen und finanziellen Gründen im Frieden nicht in gleichem 
Maße wie Frankreich seine Wehrkraft militärisch nutzbar gemacht hatte! 
x) „Kriegsrüstung und Kriegswirtschaft", Band I, Text-Vand Tabelle auf S. 217, 
Anlage-Band Tabellen Nr. 18 und 20,ferner die beigefügte Anlage 3. 
2) „Kriegsrüstung und Kriegswirtschaft", Band I, Text-Band 6. 215 ff., ferner 
die beigefügte Anlage 3. 
s) Anlage 3. — *) S. 378 f.
	        
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