Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

302 Einleitung des Angriffs gegen Saloniki und der Abschluß der Valkan-Kämpfe. 
2s. bis österreichisch-ungarische Truppen teilnehmen; bis dahin würden aber min- 
R. November. bestens vier Wochen vergehen. Im übrigen habe er auf Grund verläßlicher 
Nachrichten über die politischen Ziele der Vulgaren alle Ursache, größte 
Vorsicht walten zu lassen, und sei verpflichtet, dafür zu sorgen, daß die öfter- 
reichisch-ungarischen Truppen imstande seien, die Interessen der Monarchie 
zu wahren. Cr könne sich daher keinesfalls damit einverstanden erklären, 
daß bulgarische Truppen entlang der Linie Mitrovica—Ipek—Skutari oder 
nördlich davon verwendet würden, sondern müsse mindestens diese Linie als 
Grenze des ausschließlichen Interessengebietes der Monarchie mit allem 
Nachdruck schon jetzt zur Geltung bringen. Das Oberkommando Köveß 
erhalte gleichzeitig^) Weisung, daß das um Mitrovica stehende ö.-u. VIII. 
Korps diesen Raum ohne ausdrücklichen Befehl der österreichifch-ungarifchen 
Heeresleitung keinesfalls zu verlassen habe. Für Fortsetzung des Angriffs 
gegen Montenegro behielt er sich „vollständig freie Hand" vor. General 
von Falkenhayn wies die Heeresgruppe Mackensen sofort an, vor 
allem in Mitrovica und Ipek keine bulgarischen Truppen zu verwenden. 
Den unmittelbaren Eingriff der österreichifch-ungarifchen Heeresleitung in 
die Vefehlsbefugnisse des Generalfeldmarschalls wies er aber entschieden 
zurück. Die Erklärung, das Mandat sei erloschen, verstehe er nicht und 
halte solch einseitiges Vorgehen in Rücksicht auf die Militärkonvention für 
unzulässig. 
Da General von Falkenhayn am Nachmittag des 27. November in 
dringender Angelegenheit an die Westfront^) abreisen mußte, entschloß sich 
Generaloberst von Conrad, vorher noch nach Pleß zu fahren. 
Inzwischen lag hier die zustimmende Antwort des Generals Iekow vor, und 
so konnte in kurzer Aussprache Einigkeit über den neuen Auftrag für 
Generalfeldmarschall von Mackensen erzielt werden, der 
mit den Armeen Köveß, Gallwitz, Vojadjiew und Todorow „unter Siche- 
rung der rechten Flanke gegen Montenegro und Albanien die Offensive gegen 
die gelandeten feindlichen Kräfte" fortsetzen sollte. Dabei wurden in Er- 
gänzung des mit General Iekow besprochenen Planes für die Armee Gallwitz 
auch österreichisch-ungarische, für die Armee Vojadjiew auch deutsche Trup- 
pen bestimmt. Der Heeresgruppe teilte General von Falkenhayn erläuternd 
mit, die neue Anweisung sei unter dem Gesichtspunkt entworfen, daß die 
Operation in unausgesetztem Fortgang bleibe, wobei angenommen werde, 
daß unter Umständen schon eine ernstliche Drohung den Feind zum Zurück- 
i) Die Weisung ging auf drahtlichem Wege unmittelbar ab, die Mitteilung an 
General von Falkenhayn als Schreiben, das diesen erst etwa zwölf Stunden später 
erreichen konnte. 
-) S. 130.
	        
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