Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Auslösungserscheinungen beim Gegner. 
271 
front der bulgarischen 2. Armee bei Gnjilane und Ferizovic gegen 
hier immer noch besonders zähen serbischen Widerstand keine Fortschritte 
erzielen können. 
Die Reste des serbischen Heeres — um mehr konnte es sich 
jetzt kaum noch handeln — schienen sich im Ibar-Tale auf dem Wege nach 
Mitroviea, vor allem aber auf dem Wege Kursumlija—Pristina zusammen- 
zudrängen. Durch Einsatz aller verfügbaren Flugzeuge zum Bomben- 
abwurf auf Mitroviea war versucht worden, in die dortigen Ansammlungen 
Verwirrung zu bringen. Nur vereinzelte serbische Kolonnen waren bisher 
von Mitroviea und südlich im Abzüge nach Westen erkannt worden. Ge- 
fangene, die bei der bulgarischen 2. Armee gemacht worden waren, berichteten 
über die Absicht, von Pristina über Prizren und dann nach Süden durch 
albanisches Gebiet im Drinizi-Tale den Anschluß an die Cntente-Truppen 
doch noch zu versuchen. Einstweilen aber schien die Mafie der Serben noch 
im Räume Mitroviea—Pristina—Ferizovic zu stehen. Durchbruchs- 
versuche hatten sie nicht mehr gemacht, besaßen wohl auch kaum noch die 
Kraft dazu. Die Auflösungserscheinungen mehrten sich. Die Gefangenen- 
zahlen stiegen; neben den schon erwähnten 2000 Mann hatten das Korps 
Kosch fast 3000, die Vulgaren abermals gegen 2000 zu melden. Viele 
Serben warfen die Waffen weg und meldeten sich zur Übergabe. Der Weg 
im Ibar-Tale wies Spuren eiligen Rückzuges auf. Pferde und Ochsen- 
kadaver zeigten, daß die Kraft der Tiere bis zum Niederbrechen ausgenutzt 
worden war; zahlreiche Fahrzeuge lagen im Fluß. Andererseits war die 
Schwierigkeit, dem Gegner zu folgen, jetzt so weit ge- 
wachsen, daß nur noch einzelne, meist besonders zusammengesetzte Abtei- 
langen in der vorderen Linie Verwendung finden konnten. Die Korps 
hatten die Hälfte ihrer Kräfte und mehr nicht nur zurücklassen, sondern sogar 
weit nach rückwärts abschieben müssen, damit ihre Transportmittel für 
die noch vorn verbliebenen Teile frei wurden, die à Vielfaches des ihnen 
unter normalen Verhältnissen zugeteilten Bedarfs beanspruchten. Von den 
fahrenden Batterien wurden nur noch einzelne Züge, von den schweren 
nur noch einzelne Geschütze mitgeführt. So hatte allein aus Nachschub- 
rücksichten bereits eine weitere erhebliche Schwächung der Kampffront Platz 
greifen müssen. Vom ö.-u. VIII. Korps stand nur noch eine Division am 
Feinde, von den deutschen Verbänden sollten künftig noch drei Divisionen 
in der Front bleiben^). 
*) Alpenkorps bei der ö.-u. Z. Armee, Gen. Kdo. des X. R. K. (demnächst gegen 
Gen. Kdo. des IV. R. K. auszutauschen) mit 101. und 103.1. D, bei der deutschen 
11. Armee. Von den übrigen Verbänden waren: 
XXII. R. K. im Begriff, herausgezogen zu werden.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.