Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

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Der Feldzug gegen Serbien im Herbst 1916. 
7. Ziele und Mittel für die Fortsetzung der Operationen 
(5. bis November). 
Karte 5,Skizzen 13, 19. 
a) Die Besprechung vom 6. November. 
5. November. Mit der Einnahme von Nisch am ö. November war die Öffnung des 
Schienenweges über Sofia nach der Türkei gesichert. Die Gewinnung des 
bei Aleksinac einstweilen noch fehlenden kurzen Stückes konnte vom Gegner 
nicht mehr verhindert werden, die Aufnahme des Betriebes war dann nur 
noch eine Frage der Zeit. Am 5. November hatten aber auch auf der Donau 
die ersten Schleppzüge mit Munition für das türkische Heer^) die bulgari- 
schen Häfen Sistova und Rustschuck erreicht. Die Verbindung zur 
Türkei mit der Eisenbahn wie auf dem Wasserwege war frei und damit 
der Zweck erfüllt, um dessentwillen die deutsche Ober st e Heeres- 
l e i t u n g den Feldzug gegen Serbien begonnen hatte. Damals hatte 
die Hoffnung bestanden, und die Oberste Heeresleitung hatte ihr bei der 
ersten Anweisung für Generalfeldmarschall von Mackensen auch Ausdruck 
gegeben^), daß der serbische Widerstand mit der Erreichung des Raumes 
àprija, Kragujevac, Aleksinac und mit der Einnahme von Nisch endgültig 
gebrochen sein werde. Diese Erwartung hatte sich nicht ganz erfüllt. Der 
Gegner war zwar schwer geschlagen und in ein Gebiet zurückgeworfen, dessen 
Mangel an Hilfsmitteln künftige aktive Betätigung so gut wie ganz aus- 
schloß; die Lage hatte aber durch die Landung der Entente-Truppen bei 
Saloniki eine andere Gestalt gewonnen. Dort sollten bis jetzt schon gegen 
80 000 Mann mit 380 Geschützen eingetroffen sein und noch Verstärkung 
erwarten. Mit ihrer überlegenen Bewaffnung und Munitionsausstattung 
bedeutete diese Truppenmacht eine unmittelbare Gefahr für den neuen 
Bundesgenossen Bulgarien, zugleich aber für die Serben den Antrieb zum 
Widerstande bis aufs letzte. So konnte der Feldzug noch nicht als ab- 
geschlossen angesehen werden. Was aber noch zu tun blieb, diente in 
weitgehendem, vielleicht sogar überwiegendem Maße österreichisch-ungari- 
schen oder bulgarischen Sonderbelangen. General von Falkenhayn 
erwog, mit welchem Ziele und mit welcher Beteiligung deutscherseits die 
Operationen fortzusetzen seien. 
Darüber, daß völlige Niederwerfung Serbiens, also nicht nur Cr- 
oberung des Landes, sondern vor allem Gefangennahme oder Vernichtung 
des Heeres, dem gemeinsamen Interesse aller Verbündeten am meisten ent- 
sprach, bestand kein Zweifel. Das gleiche galt hinsichtlich der Vernichtung 
x) S. 189. — -) S. 202.
	        
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