Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

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Der Feldzug gegen Serbien im Herbst 1915. 
22. «»t> war. Mit dem Abhängen des Westflügels der ö.-u. 3. Armee hatte 
A. Oktober. ^ General von Falkenhayn wohl oder übel abgefunden; dort abzuhelfen, 
schien in erster Linie Sache des Bundesgenossen zu sein. Cine Steige- 
rung der bulgarischen Angriffskraft war von der Öffnung des Donau-Weges 
wesentlich abhängig. Diese schien daher dringend. So hatte sich der 
deutsche General st ab s ches entschlossen, die Heeresgruppe Mackensen 
um eine deutsche Division zu vier Regimentern, das Alpenkorp s1), zu 
verstärken, so daß sie künftig elf deutsche Divisionen zählte. Das Alpen- 
korps sollte nach Temesvar gefahren werden. Damit war sein Einsatz bei 
der 11. Armee gegeben, der ohnehin aktive Truppen zur Verstärkung 
der österreichisch-ungarischen Gruppe Fülöpp zugesagt waren. General 
von Falkenhayn entschloß sich zu persönlicher Aussprache zum Heeresgruppen- 
kommando nach Temesvar zu fahren und suchte auf dem Wege dahin am 
23. Oktober zunächst Generaloberst vonEonrad auf. Der österreichisch- 
ungarische Generalstabschef konnte keine Verstärkungen in Aussicht stellen, 
denn er rechnete, wie er darlegte, mit neuer russischer Offensive, die den 
Zweck habe, Serbien zu entlasten und Rumänien mitzureißen und dazu viel- 
leicht sogar durch rumänisches Gebiet geführt werden könne. Für diesen 
Fall wollte er sich türkische Hilfe gegen Rumänien sichern, die ihm General 
von Falkenhayn ebenso in Aussicht stellen konnte, wie in solchem Falle auch 
das Einverständnis Bulgariens zum Durchmarsch türkischer Truppen durch 
sein Gebiet. Darüber, daß es gelte, den serbischen Feldzug möglichst rasch 
zu entscheidendem Abschluß zu bringen, bestand Einigkeit; schnelleres Vor- 
rücken der Vulgaren war dazu erwünscht. Gegen den Einsatz des Alpenkorps 
bei der 11. Armee machte Generaloberst von Conrad keinerlei Einwendungen. 
Ob Einsatz der Division an anderer Stelle, vor allem aus Bosnien über 
ViZegrad, zu dieser Zeit überhaupt erwogen wurde, ist nicht bekannt. Der 
Antransport dorthin hätte angesichts der geringen Leistungsfähigkeit der in 
Frage kommenden Bahnen sehr lange Zeit beansprucht). 
Unterdessen hatten sich die Verbindungen über Save und 
Donau so weit gebessert, daß dort keine Nachschubstockungen mehr zu 
befürchten waren; die ö.-u. 3. und die 11. Armee verfügten jetzt über je 
zwei auch für schwerste Fahrzeuge benutzbare Brücken. Als erste waren bis 
zum 10. Oktober früh die Brücken der ö.-u. 3. Armee fertig geworden, eine 
des XXII. Reservekorps über die Zigeuner-Insel und eine des ö.-u. 
VIII. Korps zwischen Semlin und Belgrad, letztere für Fahrzeuge bis zu 
sieben Tonnen Gewicht. Bis zum 14. Oktober hatte auch die Brücke des 
XXII. Reservekorps diese Tragfähigkeit erreicht. Inzwischen mußten aber 
*) S. 113, 208 und Band VIII, S. 18. — -) 6.197.
	        
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