Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Das Stärkeverhältnis der Mittelmächte und ihrer Gegner Mitte September 1915. 5 
6. Armee eine Wandlung dahin, daß er mit der Möglichkeit eines 
nahe bevorstehenden Angriffs der Westgegner an 
mehreren Stellen rechnete, ohne freilich dessen Wucht und Nachhaltigkeit 
besonders hoch einzuschätzen. 
Am Mitte September befanden sich auf feiten der Mittelmächte 
auf allen Kriegsschauplätzen rund 293 Divisionen Infanterie gegen rund 
349 Divisionen Infanterie der Gegner im Felde. Hiervon standen 
im Westen 100 deutsche Divisionen gegen 150 Divisionen der 
Franzosen, Engländer und Belgier; 
im Osten 103 Divisionen, davon 59 deutsche und 44 österreichisch- 
ungarische, gegen 126 russische Divisionen; 
gegen Serbien österreichisch-ungarische Sicherungstruppen in Stärke 
von etwa 6 Divisionen, ferner im Anrollen 10 deutsche und 2 öfter- 
reichisch-ungarische Divisionen, gegen 11% serbische Divisionen^); 
auf dem italienischen Kriegsschauplatze etwa 22 österreichisch- 
ungarische Divisionen und das deutsche Alpenkorps gegen 38% italie¬ 
nische Divisionen; 
auf den türkischen Kriegsschauplätzen: bei Konstantinopel 9 tür- 
kische Divisionen, an der Dardanellen-Front 17 türkische gegen 
13 englisch-sranzösische Divisionen, an der Kaukasus-Front 11 tür- 
kische gegen 6 russische Divisionen, in Syrien, Arabien und im Irak 
12 türkische gegen 4 englische Divisionen. 
Die Lage der Mittelmächte war demnach gegenüber den zahlenmäßig 
überlegenen Feinden außerordentlich gespannt; auf allen Kriegs- 
fchauplätzen waren starke deutsche Kräfte gebunden, 
insbesondere beanspruchte die Ostfront trotz des siegreichen Verlaufs der 
großen Offensive immer noch erhebliche Kräfte, ohne die eine entscheidende 
Angriffsoperation im Westen keine Aussicht auf Erfolg bot. 
Der Augenblick zur Niederwerfung Serbiens schien um 
so günstiger gewählt, als die Flankensicherung sowohl gegen Nußland wie 
durch die erfolgreichen Abwehrkämpfe am Isonzo auch gegen Italien^) im 
vollen Maße gewährleistet war. Die zur Durchführung des Feldzuges er- 
forderlichen Kräfte sollten teils dem West-, teils dem Ostheere entnommen 
werden^). Da traten an der Westfront Ereignisse ein, die alles in 
Frage zu stellen drohten. 
i) Nicht gerechnet die an der bulgarischen Grenze und in Mazedonien stehenden 
Kräfte. — 2) Band VIII, S. 31 ff. — 8) Cs wurden 1% Divisionen der West- und 
8V2 Divisionen der Ostfront entnommen.
	        
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