Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Erweiterung der Brückenkopfstellungen. 
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und nach der Lage nötig gewesen wäre, war also nicht zu denken. In per- 
sönlicher Aussprache legte General von Gallwitz dem Heeresgruppen- 
kommando die Schwierigkeiten dar. Am 16. Oktober machten die beiden 
Flllgelkorps örtliche Fortschritte. Als dann die S e r b e n in der folgenden 
Nacht, gleichzeitig mit dem Zurückgehen vor der ö.°u. 3. Armee*), südlich 
von Semendria hinter den Ralja-Vach auswichen, folgte ihnen das Korps 
Lochow am 17. Oktober bis vor ihre neuen Stellungen. Die 107. Infan- 
terie-Division des Korps Winckler unter Generalleutnant von Moser ge- 
wann östlich der Mlava Raum nach Süden und schwenkte gegen den vom 
Gegner bisher noch fest gehaltenen Höhenzug zwischen Morava und Mlava 
ein, während das Korps Kosch seine Linien südwärts bis gegen Boèevac, 
nach Makci und ostwärts bis zum Donau-Knie von Golubac vorschob. 
In den zehn Tagen, die seit Beginn des Donau-Äbergangs verstrichen 
waren, hatte die Armee vornehmlich infolge von übersetz- und Nachschub- 
schwierigkeiten gegen offensichtlich stark unterlegenen Feind kaum größeren 
Geländegewinn zu verzeichnen als die ö.-u. 3. Armee. Da der Kossava- 
Sturm vorübergehend nachgelassen hatte, kamen aber jetzt Kolonnen und 
Trains in solcher Zahl heran, daß die Lage sich erheblich günstiger ansah 
als zwei Tage zuvor. Die bisherigen Verluste betrugen gegen 5000 Mann. 
c) Fortsetzung der Kämpfe vom 17. bis 22.Oktober. 
Es war bisher nicht gelungen, den Zusammenschluß zwischen der ö.-u. 3. 
und der 11. Armee herzustellen; noch trennte ihre inneren Flügel ein etwa 
15 Kilometer breiter Raum, in dem der Feind stand und den Donau-Weg 
zur 11.Armee sperrte. Das Heeresgruppenkommando in Temes- 
var war daher nicht voll befriedigt; es hatte rascheres Vorwärtskommen der 
ö.-u. 3. Armee in südöstlicher Richtung gewünscht. Diese Armee war aber 
durch ihren abhängenden Westflügel behindert; die rechte Flügeldivision des 
XXII. Reservekorps wurde durch Flankenschutzausgaben in Anspruch ge- 
nommen, was die Stoßkraft der Armee nach Süden lähmte. 
Auch der deutschen Ober st en Heeresleitung bereiteten diese 
Verhältnisse Sorge. General von Falkenhayn versuchte bei der öfter- 
reichisch-ungarischen Heeresleitung Verstärkung der ö.-u. 3. Armee oder 
wenigstens den Austausch von Landsturmtruppen gegen kampfkräftigere zu 
erreichen. Generaloberst von Conrad, der dem serbischen Anter- 
nehmen zunächst sehr zurückhaltend gegenübergestanden hatte*), maß ihm 
seit der Landung von Cntente-Truppen in Saloniki doch größere Ve- 
deutung bei und legte jetzt auf rasche und vollständige Durchführung des 
Feldzuges großen Wert. Trotzdem erklärte er, wegen der Lage an den 
1) S. 220. — -) S. 155.
	        
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