Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Der Angriff der Heeresgruppe Mackensen. 
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Über die Stärke des Gegners hatten die Kämpfe einige Aufschlüsse 
gebracht. Außer den mit der Stromsicherung betrauten serbischen Truppen 
Dritten Aufgebots schienen an der Save—Donau-Front bisher nur etwa 
vier Divisionen^) zwölf deutschen und österreichisch-ungarischen Angriffsdivi- 
sionen gegenübergestanden zu haben, davon drei vor der ö.°u. 3. Armee, 
nur eine vor der 11. Armee. Daß in der Macva und bei Obrenovac, 
also vor dem am wenigsten kampfkräftigen Flügel der Angriffsfront, zwei 
Divisionen gemeldet waren, schien für das Gelingen der weiteren Ope- 
ration nicht ungünstig. Südlich von Belgrad hatten Flieger auf den die 
Stadt umschließenden Höhen von Oftruèmca an der Save bis zum Samar an 
der Donau eine in mehreren Linien befestigte Stellung gemeldet. Die erheb- 
lichen Verluste^), die besonders das ö.-u. VIH. Korps in den bisherigen 
Kämpfen gehabt hatte, zeigten, daß auch den Serben gegenüber starker 
artilleristischer Vorbereitung und Unterstützung des Infanterie-Angriffs aus- 
schlaggebende Bedeutung zukomme. Das Heeresgruppenkom- 
mando wies daher noch besonders darauf hin, daß planmäßiges 
weiteres Vorgehen ohne Übereilung am sichersten und schließlich 
auch am schnellsten zum Ziele führen werde. Die ö.-u. 3. Armee sollte den 
Angriff nach gehöriger Artillerie-Vorbereitung fortsetzen, wobei das 
XIX. Korps und die noch weiter westlich stehenden Kräfte auch weiterhin 
die Aufgabe behielten, den Gegner vor ihrer Front durch „energisches An- 
fassen" zu binden. 
a) Kämpfe der ö.-u. 3. Armee vom 10. bis 17. Oktober. 
Die aus Bosnien angesetzte ö.-u. 62. Infanterie-Division hatte ge¬ 
meldet, daß sie erst am 17. Oktober wieder angriffsbereit sein werde. In- 
zwischen versuchten auch die Gruppen Streith und Sorsich sowie das 
XIX. K o r p s am 10. Oktober vergeblich, den Angriff wieder aufzunehmen. 
Starke Negenfälle hatten die Überschwemmung in der Save-Niederung 
weiter anwachsen lassen; sie machte das Vorwärtskommen aus den Fluß- 
schleifen von Progar und Voljevei unmöglich. Erst dadurch erfuhr die 
Heeresgruppe zu ihrem Befremden, daß das XIX. Korps den Übergang 
seiner Hauptkräfte von Kupinovo, wo sie auf festen Boden gekommen wären, 
eigenmächtig in das Niederungsgebiet von Progar verlegt hatte*). Die 
Gruppe Belgrad, deutsches XXII. Reservekorps und ö.-u. 
1) Von Westen beginnend: Donau-Div. II (= zweiten Aufgebots) in der Macva, 
Drina-Div. II bei Obrenovac, ein zusammengesetzter Verband bei Belgrad, 
Donau-Div. I im Morava-Tal. — Tatsächliche Gliederung S. 280. 
2) S. 220. 
3) S. 210 und 212.
	        
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