Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

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Der Feldzug gegen Serbien im Herbst 1915. 
Divisionen zum Angriff über die Save—Donau-Linie für erforderlich ge- 
halten. Oberstleutnant Hentsch hatte sich bei seinen Vorschlägen angesichts 
der nur in beschränkter Zahl verfügbaren Kräfte mit zwölf Divisionen be- 
gnügt. Dementsprechend sollten von Norden im ganzen sechs deutsche und 
sechs österreichisch-ungarische Insanterie-Divisionen, in zwei Armeen ge- 
gliedert, angreifen, dazu die schon bisher dort stehenden österreichisch- 
ungarischen Flußsicherungen. Im Zusammenwirken mit diesem Haupt- 
angriff und der von Osten angreifenden Streitmacht Bulgariens, so durfte 
man hoffen, würden auch wenig kampskräftige österreichisch-ungarische 
Truppen in Bosnien ausreichen, um dem serbischen Heere ein Sedan zu 
bereiten. Sicher rechnen konnte man darauf allerdings nicht. 
b) Bildung der Heeresgruppe Mackensen, 
te. September. Den Oberbefehl gegen Serbien follte Generalfeldmarschall von 
Mackenfen führen. Am 16. September erteilte der Deutsche Kaiser 
ihm in Allenstein den Auftrag für den kommenden Feldzug; fein General- 
stabschef, Generalmajor von Geeckt, war schon vorher durch General 
von Falkenhayn unterrichtet worden. Österreichisch-ungarische Truppen, denen 
Gebirgsausrüstung reichlicher zur Verfügung stand, sollten den rechten 
Flügel des Angriffs bilden, so daß Belgrad, an dessen Einnahme durch 
eigene Truppen der verbündeten Heeresleitung besonders gelegen war, noch 
in ihren Bereich fiel. Die deutsche Armee war als linker Flügel in Aus- 
ficht genommen, da im Morava-Tale am ehesten Truppen ohne Gebirgs- 
ausrüstung verwendbar schienen und an der rumänischen Grenze sowie später 
beim Zusammentreffen mit den Vulgaren deutsche Truppen erwünscht waren. 
Die „neue") Heeresgruppe Mackensen", Hauptquartier 
Temesvar, sollte danach aus folgenden Teilen bestehen^): 
Deutsche 11. Armee unter General der Artillerie von Gallwitz 
mit Oberst Marquard als Generalstabschef (drei Generalkommandos und 
sechs, vielleicht sieben Divisionen) im Banat; Hauptquartier Verseez; dazu 
einige österreichisch-ungarische Grenzschutz-Truppen. 
Österreichisch-ungarische 3. Armee unter General der 
Kavallerie von Tersztyânszky (sechs Divisionen) in Syrmien; Hauptquartier 
Neusatz (Ujvidsk). Ob die zur Armee bestimmten Divisionen vollzählig 
gestellt werden konnten, war durch den ungünstigen Verlauf der Kämpfe in 
Ostgalizien und Wolhynien") fraglich geworden. Nötigenfalls sollte der 
1) Zum Unterschiede von der bisher an der russischen Front bestehenden „Heeres- 
gruppe Mackensen", die aus Gründen der Verschleierung diesen Namen zunächst noch 
beibehielt (Band VIII, S. 578). 
2) Endgültige Kriegsgliederung siehe S. 207, Anm. 3. — 3) Band VIII, S. 663 ff.
	        
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