Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

C. Der Feldzug gegen Serbien im gerbst 5 *)♦ 
X.Absichten und Aufmarsch. 
Karte 5, Skizze 13. 
a) Grundlagen des Operationsplanes. 
Bis Mitte Seit dem mißglückten Unternehmen des Feldzeugmeisters Potiorek im 
September. Spätherbst 1914 hatten verschiedene Pläne für einen neuen Feldzug 
gegen Serbien zur Erörterung gestanden, die in der Zielsetzung: endgültige 
Niederwerfung Serbiens oder nur Öffnung der Verbindung nach der 
Türkei, je nach den verfügbaren Kräften und der Aussicht auf bulgarische 
Beteiligung wechselten. Im Venehmen mit dem Oberkommando der öfter- 
reichifch-ungarifchen Balkan-Streitkräfte^) führte für die deutsche Oberste 
Heeresleitung Oberstleutnant H e n t s d)3) umfangreiche Erkundungen vor 
allem für den Angriff über Save und Donau aus und machte entsprechende 
Vorschläge. 
Als schließlich am 6. September 1915 die Militärkonvention mit 
Bulgarien zustande kam, die selbst einen Teil des Feldzugsplanes gegen 
Serbien bildete, hatte auch dieser endgültige Gestalt gewonnen. Man war 
davon ausgegangen, daß der Gegner mit den Hauptkräften an der 
Save—Donau-Front stehe, mit schwächeren nach Osten gegen Bulgarien 
und nach Westen gegen Bosnien sichere; hier schloffen im Süden die Streit- 
kräfte Montenegros an. Dmch die Kämpfe des Jahres 1914 und schwere 
Seuchen des Frühjahrs 1915 hatte das serbische Heer große Verluste er- 
litten. Bei beschränkten Vorräten an Waffen und Munition sowie auch in- 
folge wirtschaftlicher Not hatte es sich im Sommer 1915, abgesehen von der 
Besetzung albanischen Gebietes, vollkommen zurückgehalten^). Die Verluste 
der Kampftruppe, die etwa 50 vom Hundert ihres anfänglichen Bestandes 
betragen hatten, sollten auf Kosten des Kampfwertes in erheblichem Umfange 
durch Cinreihung älterer Jahrgänge ausgeglichen worden sein. Alles in allem 
wurde angenommen, daß das serbische Heer an Mannschaften, Waffen und 
Die Ortsnamen sind, soweit nicht deutsche Schreibweise üblich ist, nach den 1915 
verwendeten österreichisch-ungarischen Kriegskarten kroatisch geschrieben. Dabei ist: 
c — deutsches z, c = deutsches tsch, s = deutsches sch, z = deutsches s, 
c —deutsches tj, s —deutsches H, v—deutsches w, à — französisches j (jamais). 
2) Cine eingehende Darstellung des österreichisch-ungarischen Anteils an diesem 
Feldzuge enthält das ö st err. amtl. Werk, III, S. 185 ff. 
-) S. 145. — 4) Band VIII, S. 439 und 596.
	        
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