Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

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Der Krieg der Türkei bis zur Jahreswende 1915/16. 
Mat bis Dardanellen-Festung. Am seine gewaltige artilleristische Überlegenheit, die 
«»gust. ^ auf die Unterstützung der ganzen Flotte gründete, nicht zur vollen Wir- 
kung kommen zu lassen, suchten die Türken ihre vordersten Gräben so dicht 
wie möglich an die feindlichen Linien zu legen. Die Besetzung mußte stark 
bemessen werden, denn schnelles Vorführen von Reserven war, da das rück- 
wärtige Gelände im feindlichen Artilleriefeuer lag, kaum möglich. Im 
Laufe des Mai und der folgenden Monate setzte der F e i n d an der Süd- 
spitze nach Verstärkung durch drei weitere Divisionen^) immer wieder zu 
neuen Angriffen unter starker artilleristischer Vorbereitung an. Der ein- 
zige Erfolg, den er unter größten Opfern erreichte, bestand in leichtem Zu- 
rückdrücken der vordersten türkischen Linien an einigen Stellen. Ende Juli, 
nach drei Monate dauernden verlustreichen Kämpfen, lagen die englisch- 
französischen Gräben hier nur etwa einen Kilometer weiter vorwärts als 
kurz nach der Landung. Allerdings war es auch den Türken nur an wenigen 
Stellen gelungen, verlorenen Boden zurückzugewinnen. Im Abschnitt von 
Ariburnu hielt sich der Gegner zurück. Die überhöhenden, von Natur sehr 
starken türkischen Stellungen zu nehmen, überstieg seine Kraft. 
Im Laufe der Monate machte der Ausbau der Stellungen große Fort- 
schritte. An einigen Stellen lagen sich die Gräben so nahe gegenüber, daß 
sich ein heftiger unterirdischer Minenkrieg entwickelte. Wertvolle Unter- 
stützung leistete dabei eine zusammengestellte deutsche Pionier-Kompagnie, 
deren Angehörige im Juni als Einzelreisende die neutralen Balkan-Länder 
durchquert hatten. Ursprünglich 200 Mann stark, hatte die Kompagnie 
erschreckende Ausfälle durch Klima und ungewohnte türkische Verpflegung. 
Im Durchschnitt waren nur einige 40 Mann verfügbar, die zur Unter- 
Weisung der Türken im Minenkrieg auf die Fronten verteilt wurden. 
In ihrem schweren Kampfe wurde die 5. Armee von der Festung und 
der Flotte nach Kräften unterstützt. Die Festung unter Admiral 
von Usedom nahm vor allem vom asiatischen Ufer her den feindlichen rechten 
Flügel wie auch die Landestellen bei Sedd ul Vahr unter wirkungsvolles 
Feuer. Schwere Batterien und Munition wurden unmittelbar an die 
Armee abgegeben, die Flieger in ihren Dienst gestellt. Von der Flotte 
ließ Konteradmiral Souchon zwei deutsche Maschinengewehr-Abteilungen 
landen, ein willkommener Zuwachs für die damit nicht reichlich aus- 
gestatteten türkischen Truppen; auch gab er schwere Geschütze und Muni- 
tion ab. Wie schon im Februar und März ließ er feindliche Schiffe 
vor Ariburnu unter indirektes Feuer nehmen. Am 13. Mai brachte ein 
türkisches Torpedoboot unter dem deutschen Kapitänleutnant Firle das eng- 
Engl. 42. und 52. Terr. Div. und franz. 2. Div. des Orient-Cxpeditionskorps; 
siehe S. 175, Anm. 1.
	        
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