Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Vorbereitung der Dardanellen-Verteidigung. 
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beherrschten das zum Meer abfallende Gelände und gewährten an vielen 
Stellen auch Einblick auf die Meerenge selbst und ihre Verteidigung. 
An den Dardanellen-Kämpfen war die deutsche Wehrmacht 
unmittelbar beteiligt. Die Zahl war zwar gering und stieg erst allmählich, 
aber die wenigen Deutschen befanden sich meist an hervortretenden Stellen. 
Vor allem lag die Armeeführung in der Hand des deutschen Generals 
von Liman. Andere deutsche Offiziere standen an der Spitze von Korps 
und Divisionen oder arbeiteten in der Verwaltung, wieder andere waren 
auf den Generalstab, die höheren Stäbe und die Artillerie verteilt oder als 
Flieger tätig. Deutsche Pioniere und Maschinengewehrschützen standen 
in vorderster Linie der Kampffronten. Vestes Einvernehmen herrschte 
zwischen den Deutschen und den Türken. 
Die Dardanellen-Verteidigung beabsichtigte General von Liman 
aktiv zu führen. Im Küstenschutz, für den Befestigungen und Hinder¬ 
nisse angelegt wurden, beließ er nur schwache Abteilungen, das Gros der 
Kräfte hielt er im Hintergelände zum Gegenstoß bereit. Vier Divisionen 
standen aus der Halbinsel Gallipoli, je zwei im südlichen Teil und im 
Räume von Vulair, die verstärkte 1. Kavallerie-Vrigade am Nordufer des 
Golfes von Saros. Zwei Divisionen schützten die asiatische Seite. Der 
Armeeführer nahm seinen Sitz in der Stadt Gallipoli. Cr war damit 
der Enge von Vulair nahe, deren Festhalten sür das Schicksal der 
Dardanellen entscheidend sein mußte. Fiel Vulair, so war die Land- 
Verbindung nach Konstantinopel abgeschnitten und die Zufuhr über See in 
Frage gestellt. 
Voraussetzung für die gewählte Gruppenaufstellung war Schnellig- 
keit des Einsatzes. Umfangreiche Wegeverbindungen mußten durch 
Arbeiterbataillone neugeschaffen und übersetz gerät bereitgestellt werden, um 
die Truppen rasch von einem zum anderen Dardanellen-User überführen zu 
können. Das Nachrichten- und Meldewesen bedurfte der Verbesserung und 
Vervollständigung; wie überall, so fehlte es auch hier an Gerät. Marsch- 
gewöhnung der Truppe, die durch die bisherige örtliche Gebundenheit ihre 
Beweglichkeit eingebüßt hatte, ging Hand in Hand mit ihrer Schulung für 
Gegenangriff und Nachtgefecht. Die verhältnismäßige Ruhe, die nach dem 
Flottenangriff bis gegen Ende April anhielt, kam daher dem Armeeführer 
sehr gelegen. 
b) Die Landungen Ende April. 
Am frühen Morgen des 25.April kündete starker Kanonendonner 25. April, 
wichtige Ereignisse an^). Besonders vernehmbar dröhnte er von den nur 
i) Band VII, S. 364, und Band VIII, S. 12. 
Weltkrieg. IX. Band. 
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