Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Der Abschluß mit Bulgarien, 
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mit den Vereinigten Staaten am 30. August verständigt. König Ferdinand 
von Rumänien hatte sich angesichts der Lage an der russischen Front dahin 
geäußert, daß er unter keinen Umständen den Mittelmächten den Krieg 
erklären werde. Bulgariens Besorgnisse waren damit allerdings noch 
nicht behoben. Es ließ am 3. September erklären, daß es mit Rücksicht aus 
den Schutz der Grenze gegen Rumänien nur vier statt der anfangs 
zugesagten sechs Divisionen zur Verfügung des Generalfeldmarschalls 
von Mackensen stellen könne. Auch damit fand sich General von Falkenhayn 
ab. In Griechenland schien König Konstantin trotz des Widerstandes seines 
Ministerpräsidenten an der Neutralität festhalten zu können. Zwischen 
Bulgarien und der Türkei stand endlich eine Einigung bevor. Auch die 
Nachrichten von den Kriegsschauplätzen lauteten günstig: auf Gallipoli 
waren alle englisch-französischen Bemühungen gescheitert. Unerschüttert 
stand die Front der Mittelmächte im Westen und gegen Italien, wäh- 
rend im Osten Generalfeldmarschall von Hindenburg über Wilna zu 
neuem Stoß gegen die Nordflanke des aus Polen zurückweichenden russi- 
schen Heeres ansetzte und Österreich-Ungarns Armeen gegen dessen Süd- 
flügel vorgingen. 
Unter diesen Verhältnissen traf endlich am S. September die Zuftim- s. September, 
mung des Zaren Ferdinand zum Abschluß der Militärkonvention ein. An 
demselben Tage einigten sich auch die verbündeten Generalstabschefs über 
die strittige Frage der Vefehlsübermittlung an Generalfeld- 
rnarschall von Mackensen. Die „einvernehmlich festgesetzten Abänderungen 
und Ergänzungen" der laut der Militärkonvention gegebenen ersten 
Weisungen sollten dem Generalfeldmarschall durch die österreichisch-unga- 
rische Heeresleitung übermittelt werden, alle „sonstigen" an ihn „zu 
erlassenden wichtigeren Befehle nach vorherigem Einvernehmen zwischen 
deutschem und österreichisch-ungarischem Chef des Generalstabes ergehen". 
General von Conrad gab sein Einverständnis dazu, daß die Frage der 
Vefehlserteilung in der Konvention selbst unerörtert blieb. General 
von Falkenhayn aber hielt die schon ihrem Wortlaut nach keineswegs ein- 
deutige Vereinbarung, wie er an demselben Tage niederschrieb, „für be- 
langlos" und hatte sie nur unterschrieben, weil Generaloberst von Conrad 
„behauptete, sie zur Erhaltung seiner Stellung gegenüber dem Kaiser und 
den maßgebenden Personen in Wien unbedingt zu brauchen". 
Am 6. September wurde die Militärkonventions.September, 
in Pleß unterzeichnet. Am Tage darauf meldete Herzog 
Johann Albrecht aus Sofia auch die Unterzeichnung des von Bulgarien 
geforderten allgemeinen „Freundschafts- und Bündnisver- 
Weltkrieg. IX. Band. 11
	        
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