Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

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Die Ereignisse bis zum Jahresschluß 1915. 
Linien an. Aber auch dort kam es in diesem Jahre nicht mehr zu größeren 
Kämpfen. 
Anfang Dezember standen nach deutschen Berechnungen den 20 Divi- 
sionen der 6. Armee') 13 britische und 12französische Infanterie-Divisionen 
gegenüber. Die ungünstige Witterungslage zwang zu einem Aufschieben 
der geplanten Angriffsunternehmungen des IX. Reservekorps gegen die 
„Gießler-Höhe" und des I. bayerischen Armeekorps bei Givenchy. 
Am 18. Dezember befahl die O b e r st e Heeresleitung die Ab- 
beförderung des Generalkommandos des XIII. Armeekorps zur 4. Armee"); 
die ihm zeitweise unterstellte 1. Garde-Reserve- und 4. Garde-Infanterie- 
Division sollten selbständige Divisionen der Heeresreserve werden. Die 
bisher hinter der 3. Armee stehende 30. Reserve-Division wurde der 
6. Armee zugeführt; dafür hatte diese die zusammengesetzte Division Hartz") 
und andere zu fremden Armeen gehörende Truppenteile wieder abzugeben. 
Die 50. Reserve-Division übernahm die Mitte des Abschnittes des I. baye- 
rifchen Armeekorps. 
Der Verkehr und andere Anzeichen in und hinter den feindlichen Linien 
ließen Ende 1915 keinerlei Schlüsse auf kommende Ereignisse zu. Doch 
blieb eine dauernde Spannung fast auf der ganzen Front der Armee be- 
stehen, die sich in Artillerie- und Minenkämpfen äußerte. 
Im Bereiche der 2. A r m e e tauschte, am 18. Oktober beginnend, das 
von der K.Armee kommende Gardekorps mit dem IX.Reservekorps und 
bezog die Stellung von Roye bis Lassigny. Die südlich bis zur Oise an- 
schließende 15. Landwehr-Division (Division Sack) wurde dem Komman- 
dierenden General des Gardekorps mitunterstellt. Beim Gegner wurden 
südlich der Somme Ende Oktober Ablösungen britischer Truppen durch 
Franzosen beobachtet. 
Die 7. Armee übernahm Anfang Dezember den rechten Flügel- 
abschnitt (verstärkte 47. Landwehr-Brigade) der 3. Armee. Das zumeist 
schlechte Wetter schloß auch hier jede größere Gefechtstätigkeit aus. 
3. Armee. 
Wenngleich es der 3. Armee gelungen war, entsprechend den Er- 
Wartungen ihres Oberbefehlshabers^) aus eigener Kraft den letzten großen 
Ansturm des Gegners am 6. Oktober zu brechen, so hatten doch die fol- 
i) Am 24. November war der Chef des Generalstabes der 6. Armee, Obersi 
Freiherr von der Wenge Graf von Lambsdorff, zur 9. Armee versetzt worden; an 
seine Stelle trat Generalleutnant von Kühl, bisher Chef des Generalstabes der 
12. Armee. Siehe <5.38. — -) S. 114. — ») S. 76. — *) S. 91.
	        
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