Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Die Vorgänge bei der deutschen 4., 2.und 7. Armee. 
109 
Feldheeres den Eindruck, daß auch an der belgischen Küste alle Maßnahmen 
getroffen seien, um einen feindlichen Landungsversuch, mit dessen Möglich- 
keit weiterhin gerechnet wurde, abweisen zu können. 
Der 2. Armee war am Nachmittage des 25.September seitens des 
benachbarten Armee-Oberkommandos 6 die Bitte um „Unterstützung durch 
Infanterie und Feldartillerie" zugegangen. Nach einer Anfrage bei 
General von Falkenhayn entschied dieser zunächst, daß eine Verschiebung 
von Reserven von der 2. zur 6. Armee nicht zu erfolgen habe. Dagegen 
mußte der 3. Armee mit Sondertruppenteilen ausgeholfen werden. Erst 
auf einen am 28. September abends eingehenden Befehl der Obersten 
Heeresleitung entsandte die 2. Armee am folgenden Tage eine zusammen- 
gesetzte Division unter Generalleutnant von Hartz"), dem Kommandeur der 
2. bayerischen Infanterie-Division, zur Verfügung der 6. Armee nach Douai. 
In der Folge erforderte das Bestreben der Obersten Heeresleitung, die 
auf den Schlachtfeldern im Artois und in der Champagne abgekämpften 
Armeekorps an ruhigen Fronten einzusetzen und stärkere Heeresreserven aus- 
zuscheiden, noch eine Reihe weiterer Verschiebungen bei der 2. Armee. Der 
Austausch des I. bayerischen mit dem VI. Armeekorps der 6. Armee begann 
am 3. Oktober; Mitte des Monats löste das vom östlichen Kriegsschauplatz 
kommende XVII. Armeekorps^) das XVIII. in seinen Stellungen zwischen 
Lihons und Roye ab; letzteres wurde als Heeresreserve östlich von Peronne 
untergebracht. 
Im Bereich der 7. A r m e e lagen seit dem 24. September insbesondere 
das VII. Reserve- und XII. (sächsische) Armeekorps unter stärkstem sran- 
zösischen Feuer. Der Armeeführer, Generaloberst von Heeringen, rechnete 
bis zum 27. September täglich mit einem feindlichen Angriff bei und östlich 
von Craonne. Wenn dieser von den Franzosen anscheinend geplante Vor- 
stoß°) tatsächlich nicht zur Entwicklung gekommen ist, so hat das offenbar 
an dem gutliegenden deutschen Abwehrfeuer gelegen. Trotz der bedrohlichen 
eigenen Lage mußten bereits am 25. September nachmittags und in der 
Nacht zum 26. September mehrere Bataillone und die als Heeresreserve 
hinter der Armee stehende 192. Infanterie-Brigade^) der 3. Armee zugeführt 
werden. Die von der Obersten Heeresleitung als Ersatz herangeführte 
185. Infanterie-Brigade°) blieb Heeresreserve. 
Im Laufe des Oktober wurden nach und nach das IX. durch das aus 
dem Osten kommende XI. Armeekorps, die 7. und 22. Referve-Division 
durch die abgekämpften Divisionen des VIII. Reservekorps und das 
VII. Reservekorps durch das X. Armeekorps abgelöst"). 
!) S. 76. — 2) Anlage 2. — -) S. 39. — 4) S. 67. — °) S. 73 und 110. — 
°) S. 112.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.