Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Der rechte Heeresflügel von Mitte Juli bis zum Jahresende. 
jedoch am 28. vor neuen feindlichen Stellungen in der Linie Mlynow— 
Olyka, hinter der Putilowka und im Sumpfgebiet beiderseits Verestiany. 
Das Kavalleriekorps Herberstein stieß über Kolki gegen den Kormin vor, 
das Kavalleriekorps Hauer erkämpfte sich die Linie Rowosiolki—Kolodzieje, 
die beiden Divisionen des Generals von Heydebreck standen im Angriff 
gegen Kuchecka Wola. 
Mit dem Zurückweichen bei1 Russen hinter die Putilowka und an den 
Kormin war dem Auftrag, den die Heeresgruppe erhalten hatte, an sich 
Genüge getan. General von Linsingen jedoch sah seine Aufgabe noch nicht 
als erfüllt an. Als Ziel der Operation schwebte ihm nunmehr die Weg¬ 
nahme von Rowno vor. Hierzu wollte er den Gegner zunächst über 
die Stubla und den Goryn zurückwerfen. Sofortiges Vorbrechen gegen 
diesen Abschnitt schien indessen im Hinblick auf eben bekanntgewordene 
russische Truppenansammlungen vor dem Nordflügel der Gruppe Geros1), 
die einen Flankenangriff erwarten ließen, nicht angebracht. General 
von Falkenhayn hatte zudem darauf hingewiesen, daß die öster¬ 
reichisch-ungarischen Truppen bei ihrer augenblicklichen Verfassung wohl 
kaum die nötige Stoßkraft für eine so weitreichende Offensive besäßen, und 
daß die militärpolitische Lage unbedingt fordere, keine Operationen einzu¬ 
leiten, bei der neue Rückschläge näher lägen als das Gegenteil. General 
von Linsingen ordnete daher an, daß die 4. Armee fürs erste nicht über 
die Höhen östlich der Putilowka vorgehen, das Korps Conta die Linie 
Verestiany—Cernysz zu hartnäckiger Verteidigung einrichten und starke 
Kräfte hinter seinen linken Flügel schieben sollte, während General 
von Gerok die 11. Infanterie-Division des XVII. Korps und die 4. Kaval¬ 
lerie-Division des ihm jetzt ebenfalls unterstellten Korps Herberstein als 
Reserve bei Kolki bereitzustellen hatte. Erst nach Durchführung dieser Um¬ 
gruppierung und Klärung der Verhältnisse beim Feinde wollte er den 
Angriff auf dem Nordflügel fortsetzen, 
rs. September Der linke Flügel der 1. und die 4. Armee machten aber am 29. Sep- 
°cc" tember kaum noch Fortschritte; der Südflügel der Gruppe Gerok gelangte 
nach Abweisung russischer Gegenstöße bis an die Putilowka und nahm 
Karpilowka, das Korps Conta stürmte feindliche Stellungen südlich von 
Cernysz, das Kavalleriekorps Herberstein wies starke Angriffe ab. Das 
Kavalleriekorps Hauer warf den Feind südlich der Bahn Kowel—Sarny 
vollends über den Styr, auf dessen Westufer jetzt nur noch abwärts von 
1) Nach den vorliegenden Nachrichten waren das Generalkommando des russischen 
XXX. Korps und der Stab der 7. K. D. am 27. Sept. nordwärts an die obere 
Mielnica verlegt, die 77. I. D. aus dem Raume um Pinsk in die Gegend westlich von 
Sarny verschoben worden.
	        
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