Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Die Kämpfe der Njemen-Armee. 
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so wirksam unter Feuer hielt, daß die Russen den Verkehr über Pleskau 
umleiten mußten1). Im übrigen hatte das elftägige Unternehmen rund 
5000 Gefangene, davon fast die Hälfte am 2. und 3. September, und zwei 
Geschütze als Veute gebracht. 
Inzwischen hatte auf dem rechtenFlügel der Armee die Gruppe 
Lauenstein schon gegen Ende August ihre Linien an verschiedenen Stellen 
über die Swjenta vorschieben können. Hier bildete die 3. Kavallerie-Divi¬ 
sion, nachdem die 4. zur 10. Armee2) zurückgetreten war, den rechten Flügel 
und war bis zum 3. September im Anschluß an das Vorgehen des Kaval¬ 
leriekorps Garnier dieser Armee bis in die Gegend südlich von Wilkomierz 
vorgerückt. 
Der Heeresgruppen-Vefehl vom 29.August2) hatte an der 
Aufgabe nichts geändert. General von Velow wollte dazu den Feind 
angreifen, der vor der Mitte seiner Armee, dem I. Reservekorps, beiderseits 
der Bahn nach Dünaburg stand. Er dachte, ihn durch Vorstoß der Gruppe 
Lauenstein auf Uzjany im Süden und Umfassung durch die Gruppe Richt¬ 
hofen von Norden zum Weichen zu bringen und auf Dünaburg zurück¬ 
zuwerfen. Der Oberbefehlshaber Ost überwies die zunächst zur 10. Armee 
bestimmte 88. Infanterie-Division dem rechten Flügel der Njemen-Armee1). 
Die Ausführung des Unternehmens verzögerte sich. Die Gruppe Ms zum 
Richthofen traf bei dem Versuche, für die spätere Umfassung zunächst12'eet,tcm6et* 
längs der Düna nach Osten, gegen Iakobstadt, Raum zu gewinnen, auf 
einen starken feindlichen Gegenstoß und kam daher nur langsam vorwärts. 
Das Oberkommando hatte bis zum 9. September Nachrichten, daß nörd¬ 
lich der bisher gegenüberstehenden russischen 5. Armee noch eine neue russische 
12. Armee aus Teilen der 5.und neu herbeigeschafften Truppen in der Bil¬ 
dung fei5). Die Gruppe Richthofen, inzwischen durch die 78. Reserve- 
Division verstärkt, lag ihr gegenüber am Pikstern-Abschmtt zunächst fest. 
Im übrigen standen die weiteren Unternehmungen der Armee unter dem 
Leitgedanken, die linke Flanke des an diesem Tage gegen Wilna 
einsetzenden deutschen Angriffs zu decken. Dazu war zunächst am 9. Sep¬ 
tember auf dem Südflügel die Gruppe Lauenstein (jetzt 3. Kavallerie-Divi¬ 
sion, Division Beckmann und dahinter folgend 88. Infanterie-Division) im 
unmittelbaren Zusammenhange mit dem Vorgehen der Kavallerie der 
10. Armee zum Angriff auf Uzjany angetreten. Cs erschien aber dringend, 
die Russen auf der ganzen Front zurückzuwerfen und dazu auch den Wider¬ 
stand im Norden zu brechen. General von Velow suchte dabei den Erfolg 
9 Njesnamow, S. 112. — -) S. 484. — ->) S. 490 f. — 9 S. 498. — -) S. 451.
	        
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