Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Die Operation des Oberbefehlshabers Ost gegen Wilna. 
23. bis 
28. August. 
29. August bis 
3. September. 
Am 23. August begann das vom Höheren Kavalleriekommandeur 5, 
Generalleutnant Graf Schmettow (Egon), geleitete Unternehmen, an 
dem die 41. Infanterie-- sowie die 2., 6. und 8. Kavallerie-Division und 
die Brigade Homeyer teilnahmen. Der vom Angriff des ersten Tages 
erwartete Haupterfolg blieb aber aus. Die beabsichtigte Überraschung war 
nicht geglückt; der Feind hatte Zeit gesunden, vor dem entscheidenden Stoße 
der 41. Infanterie-Division, zunächst unbemerkt, in eine rückwärtige Stel¬ 
lung auszuweichen und sich dadurch der ihm zugedachten Umfassung zu ent¬ 
ziehen. Unter Kämpfen, bei denen die weitgedehnte und ungeschützte rechte 
Flanke zeitweise Sorge bereitete, näherte sich das Vorgehen in den näch¬ 
sten Tagen der Düna westlich von Friedrichstadt. Als dann der Ober¬ 
befehlshaber Ost am 26. August befahl"), „weiterhin die Flanke 
des Heeres zu decken", und dazu den linken Armeeflügel möglichst bis an 
die Düna, den rechten angesichts der Fortschritte der 10. Armee über die 
Swjenta vorzuschieben, wurde Friedrich stadt das Angriffsziel der 
Gruppe Schmettow. Auf die jetzt wiederholte Anfrage des Generals 
von Below, ob nach der Einnahme dieser Stadt die Unternehmung 
gegen Riga fortgesetzt oder aber dann ein Schlag gegen den Feind vor dem 
Südflügel der Armee geführt werden solle, entschied der Oberbefehlshaber 
Ost am 28. August mit Rücksicht auf die Operationen der 10. Armee für 
letztere Richtung. 
Nachdem der Gegner unterdessen auch aus dem Niemenek-Knie süd¬ 
westlich von Friedrichstadt vertrieben war, sollte am 29. August nach vier¬ 
stündiger Artillerievorbereitung der Sturm auf Friedrichstadt beginnen; er 
mußte abgebrochen werden, da die Wirkung gegen die stark ausgebauten 
Stellungen nicht ausgereicht hatte. Man wollte die Rückkehr der vorüber¬ 
gehend zum Angriff auf Kowno abgegebenen Mörser abwarten. Die 
Oberleitung an diesem Teil der Front wurde am 31. August dem Höheren 
Kavalleriekommandeur 1, Generalleutnant Freiherr von Richt¬ 
hofen, übertragen, mit der Aufgabe, die Russen über den Düna-Abschnitt 
Friedrichstadt—Lennewaden zurückzuwerfen und die jenseits des Stromes 
laufende Bahn Dünaburg—Riga gründlich zu zerstören. Rach Vorberei¬ 
tungen und Kämpfen nahmen die 8. Kavallerie-Division unter General¬ 
major Graf Schmettow (Eberhard) am 2. September den russischen Brücken¬ 
kopf bei Lennewaden, die 41. Infanterie-Division unter Generalmajor 
Schmidt von Knobelsdorf am 3. September Friedrichstadt. Damit war die 
Düna erreicht. Die Bahnzerstörung jenseits des Stromes konnte aber nur 
der Artillerie übertragen werden, die vor allem die Strecke bei Lennewaden 
0 S. 487.
	        
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