Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Die Operation des Oberbefehlshabers Ost gegen Wilna. 
9. und 
10* September. 
LI. September. 
b) Der Angriff bis zum 14. September. 
Karte 6, Skizzen 28 und 29 
Am 9. September begannen auf dem Nordflügel der 10. Armee die 
Angriffsbewegungen. Sie führten zu Kämpfen in einem Gelände, das in 
weitem Umkreis um Wilna, vor allem aber in der Nähe des vielfach ge¬ 
wundenen Wilia-Laufes, Höhen und Täler in reichster Abwechselung aus¬ 
werft, vielfach von Wald bestanden und daher sehr unübersichtlich ist. 
Die Stoßdivisionen des äußersten linken Armeeflügels und das 
Kavalleriekorps brachen zum Angriff vor, warfen nördlich von Schirwinty 
russische Kavallerie zurück und gewannen bis zu 20 Kilometer Raum nach vor¬ 
wärts. Der nördliche Flügel der deutschen Kavallerie konnte sich Uzjany 
auf 15 Kilometer nähern, die Gruppe Hutier war einstweilen noch fest¬ 
gehalten. Am 10. September ging die Vorwärtsbewegung des Um¬ 
fassungsflügels ohne größere Kämpfe planmäßig weiter. Die Gruppe Eben 
erreichte den Raum zwischen den Seen von Maliaty im Norden und dem 
Sumpfgebiet des Schirwinta-Sees im Süden. Sie hatte damit ihre im 
wesentlichen östliche Vormarschrichtung beibehalten und sollte weiterhin mit 
dem linken Flügel geradeswegs auf den Bahnübergang Ljudjuna westlich 
von Swenzjany vorgehen. Südlich neben ihr wurde aber der linke Flügel 
der Gruppe Hutier (77. Reserve- und 42. Infanterie-Division) bereits an 
diesem Tage nach Südosten gegen das russische Gardekorps eingedreht, 
dessen Südflügel durch die 115. Infanterie-Division unter Generalmajor 
von Kleist abends aus seiner Stellung geworfen wurde, dann folgten bis 
zur Wilia, noch in der alten Linie, 1% Divisionen (Abteilung Esebeck und 
14. Landwehr-Division) der Gruppe Litzmann, so daß zwischen Schirwinta- 
See und Wilia auf etwa 25 Kilometer breiter Front 4% Divisionen im 
Kampfe standen. Südlich der Wilia waren drei Divisionen (Division 
Zenker und 31. Infanterie-Division der Gruppe Hutier und 76. Reserve- 
Division der Gruppe Litzmann) noch zum Einsatz verfügbar, die 75. Reserve- 
Division auf Wilkomierz im Anmarsch. 
Am 11. September wurden zum Angriff zwischen Wilia und Schir- 
winta-See zwei weitere Divisionen eingesetzt, in schwierigem Gelände aber 
auch damit keine großen Fortschritte erzielt. Hier kämpften jetzt auf 27 Kilo¬ 
meter Breite 6%, deutsche Divisionen, wie man annahm, gegen mindestens 
ebenso viele russische1). Rur die Division Zenker war nach links heraus¬ 
gezogen worden, um östlich des Schirwinta-Sees in der immer größer 
!) Tatsächlich standen in vorderer Linie nur drei russische Divisionen (von der 
Wilia beginnend: ^ Grenzwach-Div., G. Schütz.Br., 1. u. 2.G. I.D.) gegenüber, 
dahinter eine Division in Reserve.
	        
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