Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Die Operation des Oberbefehlshabers Ost gegen Wilna. 
ZI« August. Ost in der Durchführung seiner Absichten nicht behindern. Cr antwortete 
Generalfeldmarschall von Hindenburg am 31. August: „Obschon nicht an¬ 
zunehmen ist, daß es auf irgendeine uns mögliche Weise gelingen könnte, 
einen Feind wirklich endgültig zu schlagen, der fest entschlossen ist, ohne 
Rücksicht auf Opfer an Land und Leuten zu weichen, sobald er angefaßt 
wird, und dem dazu das weite Rußland zur Verfügung steht, entspricht 
Euerer Exzellenz Absicht, den Teil der Rüsten, der vor der Heeresgruppe ist, 
noch möglichst entscheidend zu schlagen, ganz den Wünschen der Obersten 
Heeresleitung. Wie aber in der Direktive vom 27. August1) gesagt, wird 
selbst bei denkbar günstigstem Operationsverlauf in leider nicht ferner Zeit 
die unbedingte Notwendigkeit eintreten, auch in Ihrem gegenwärtigen Be¬ 
fehlsbereich wie schon jetzt bei den anderen Heeresgruppen aus dem östlichen 
Kriegsschauplatz nur so wenig Truppen und Munition zu belassen, wie zur 
Behauptung der kürzesten Linie in Feindesland ... unentbehrlich sind. Mit 
kürzester Linie ist natürlich diejenige gemeint, die mit dem Mindestaus- 
wand von Kräften gehalten werden kann. Nachdem die Entscheidung dar¬ 
über, wo die Hauptoperationen weitergeführt werden sollen, gegen den Osten 
gefallen ist, bleibt keine Wahl. Auch das Aufgeben von besetztem Land muß 
dabei, wenn nötig, in Kauf genommen werden." Ob der Oberbefehlshaber 
Ost die später hiernach zu bemestenden Kräfte an Truppen und Munition 
tatsächlich in der befohlenen Linie, die jedenfalls auszubauen sei, verwende 
oder außer ihr eine weiter vorwärts gelegene Stellung wähle oder vor¬ 
wärts der ausgebauten kürzesten Linie die Truppen eine bewegliche 
Verteidigung führen lasse, bleibe durchaus überlasten. Bedingung sei 
jedoch, daß bei keiner Gestaltung der Lage die kürzeste Linie verloren und 
jede Nachforderung an Truppen und Munition in den Grenzen des Mög¬ 
lichen vermieden werde. Nach vorläufiger Schätzung sei anzunehmen, daß 
später etwa zehn bis zwölf Divisionen abgegeben werden müßten. Bei den 
beiden anderen Heeresgruppen zwinge das Gelände und ihre in kürzester 
Frist eintretende Schwächung durch Abtransport von vornherein zur Be¬ 
schränkung. „An der Narewka-Mündung als Anschlußpunkt der Dauer¬ 
stellungen der Heeresgruppen Hindenburg und Prinz Leopold muß also 
festgehalten werden." 
i.bis s.Sep- Schon am nächsten Tage, am 1. September, wurde dem Oberbefehls- 
temver. Haber Ost eine an die Heeresgruppe Prinz Leopold gegebene Weisung mit¬ 
geteilt, nach der auch sie die Offensive fortsetzen sollte, und zwar gegen den 
Straßenabschnitt Slonim—Zelwa, also gegen den Zelwianka-Abschnitt. 
Über die Abgrenzung und gegenseitige Unterstützung sei unmittelbares Cin- 
!) S. 489.
	        
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