Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Die Operation des Oberbefehlshabers Ost gegen Wilna. 
28. August. 
29. und 
30. August. 
Behauptung der Linie vom Narew bei der Narewka-Mündung bis zur 
See obliegen wird. Ob die Anlehnung an die See im Rigaer Busen oder 
bei Libau erfolgt, bleibt überlassen. Der Vau einer entsprechenden Feld¬ 
stellung ist einzuleiten, mit dem Ausbau der Njemen-Festungen baldigst 
zu beginnen... Allen Heeresgruppen wird besondere Bestimmung darüber 
zugehen, welche Heeresteile sie demnächst zu anderweitiger Verwendung 
abzugeben haben werden." 
Dieser Befehl, der beim O be rb e f ehl sh aber O st am 28. August 
einging, gab ihm die langersehnte Möglichkeit, die Operation 
gegen denrussischen Nordflügel mit vermehrten Kräften und 
größtem Nachdruck weiterzuführen. Dazu war er denn auch sofort ent¬ 
schlossen. Gegenüber den Aussichten, die sich hierbei auch seht noch zu 
bieten schienen, mußte seines Erachtens die Rücksicht auf eine Stellung 
zurücktreten, die später einmal, „sobald es die allgemeine Lage erfordere", 
dauernd gehalten werden sollte. Da auch die Heeresgruppe Prinz Leo¬ 
pold Vorgehen bis an den Ostrand des Forstes von Vialowiez für nötig 
hielt und die Verfolgung daher noch bis Pruzana—Wolkowysk fortsetzen 
wollte, fand zwischen beiden Kommandobehörden ein Meinungsaustausch 
am Fernsprecher statt. „Es besteht Unklarheit darüber", so heißt es im 
Kriegstagebuch des Oberbefehlshabers Ost, „ob die befohlene Verteidi¬ 
gungslinie eine rückwärtige Stellung sein soll oder ob später in diese 
Linie wieder zurück gegangen werden soll. Zunächst bleiben die Gruppen 
Leopold und Hindenburg im Vormarsch." Vielleicht werde der Erfolg der 
Heeresgruppe Hindenburg neue Gesichtspunkte geben. Da der rechte Flügel 
der 12. Armee von der Obersten Heeresleitung auf Siemienowka, also nach 
Nordosten, angesetzt war1), hielt der Oberbefehlshaber Ost jetzt eine wesent¬ 
liche Verstärkung der 10. Armee für möglich, und es schien ihm unbedenklich, 
sie aus der 12. Armee zu nehmen, da diese meldete, ihr Vormarsch sei „ledig¬ 
lich durch Verpflegungsschwierigkeiten aufgehalten; es sei daher unmöglich, 
zunächst weiter vorwärtszukommen". 
Am 29. August wurde folgender Heeresgruppen-Befehl 
erlassen: „Ein Vorstoß deutscher Kräfte östlich des Forstes Vialowiez von 
Pruzana in Richtung Slonim wird von der Obersten Heeresleitung er¬ 
wogen; 9. Armee geht durch genannten Forst vor. — 12. und 8. Armee 
folgen dem Feind möglichst dicht; 12. Armee im Vormarschstreifen Swislocz 
—Indura, bis zur Überwindung ihrer Verpflegungsschwierigkeiten jeden¬ 
falls mit Vorhuten. Cs sind Vorbereitungen zu treffen, daß die Gros dem¬ 
nächst in großen Märschen folgen können. 8. Armee greift Grodno an; 
i) Befehl vom 25. August (©. 367).
	        
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