Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

476 
Die Operation des Oberbefehlshabers Ost gegen Wilna. 
Bis 7. August. 
von der 9. Armee sowie weitere schwerste und schwere Artillerie; außerdem 
sollte die Division Beckmann von der Njemen-Armee demnächst zurückgegeben 
werben1). Weitere Verstärkungen dachte der Oberbefehlshaber Ost in 
kurzem von der 9. Armee geben zu können. Auch legte er der Obersten 
Heeresleitung am 3. August nochmals die Wichtigkeit der Wegnahme von 
Kowno dar; die Festung unterhalte nur schwaches Feuer, ein schneller 
Erfolg sei hier noch möglich; er werde aber Kowno auch ohne weitere Ver¬ 
stärkung angreifen lassen. Cr erbat Zuweisung der nötigen Munition für 
schwerste Geschütze und schwere Feldhaubitzen, an der besonders großer 
Bedarf war2). 
Der Befehl im Angriffsabschnitt zwischen Festet und Unter¬ 
lauf des Njemen fiel dem Generalkommando des XXX X. Reservekorps 
zu. Der Gegner hatte hier, wie die Lufterkundung zeigte, vor die ständigen 
Werke des älteren Fortsgürtels (Fort III, II und I mit den dazwischen 
liegenden Batterien 3 und 2) zwei neue Verteidigungslinien vorgeschoben, 
deren vorderste etwa zwölf Kilometer vom Innern der Stadt ablag. 
Besonders stark schienen die unmittelbar an der Iesia auf dem Höhen¬ 
gelände von Godlewo errichteten Anlagen. Diese wollte Generalleutnant 
L i tz m a n n zuerst in Besitz nehmen und dann gegen die Batterie 3 und 
das Fort II vorgehen. An Truppen standen ihm einstweilen nur die 
Brigade Zenker und die 9. Landwehr-Brigade rechts, die 79. Reserve- 
Division links der Eisenbahn zur Verfügung. Verstärkung an schwerer 
Artillerie begann heranzukommen; ihre endgültige Zahl stand noch nicht 
fest. Am 29. Juli war es gelungen, vorgeschobene Stellungen des Gegners 
beiderseits der Eisenbahn zu nehmen; gegen 1200 Gefangene waren dabei 
eingebracht worden. Am 6. August schoben die 9. Landwehr-Brigade und 
79. Reserve-Division ihre Truppen bis in die Linie Dluga—Sapiezyszki 
vor und gewannen damit die für die Artillerie zur Feuereröffnung 
nötigen Beobachtungsstellen. Am 7. August siedelte Generaloberst von Eich¬ 
horn mit dem Operationsstabe nach Kozlowa Ruda über, unmittelbar hinter 
den Angriffsabschnitt. Am folgenden Tage sollte die Artillerie das Feuer 
eröffnen. 
Inzwischen war die Rjemen-Armee weiter nördlich derart gebunden3), 
daß der 10. Armee jetzt auch die Abschließung der Festung nörd¬ 
lich des Njemen und die Sicherung gegen den Wilia-Abschnitt bis 
Ianow übertragen wurde. Dazu konnte ihr aber von der Rjemen-Armee 
nur die etwa eine Brigade starke Abteilung Esebeck, nicht aber die Division 
0 S. 466. — -) S. 344. — --) S. 466 f.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.