Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Die Offensive der Verbündeten auf Brest Litowsk. 
noch hinzu, daß das Haupterfordernis für das Gelingen des Überganges die 
Überraschung des Gegners sei. Die Wahl der Übergangsstelle bliebe daher 
dem Oberkommando überlasten und solle auch durch die Erwähnung der 
Radomka-Mündung nicht beschränkt werden. Der üferwechsel hätte sobald 
wie möglich, ohne Rücksicht auf etwa heranzuziehende Teile der 9. Armee, 
zu erfolgen. 
Obwohl beim Eintreffen der neuen Weisungen der Übergang bei 
Nowo Aleksandrja in der Nacht zum 25.Juli bereits begonnen hatte, 
wurde doch der Linksabmarsch der drei Landwehr-Divisionen sofort ein¬ 
geleitet: das Landwehrkorps hatte bis zum 27. Juli den Raum Swierze 
Gorne—Glowaczow—Magnuszew, die Landwehr-Division Vredow bis 
zum 28. die Gegend von Vrzuza zu erreichen. Trotz der außerordentlich 
weiten und anstrengenden Märsche, die diese Umgruppierung von allen 
Truppen, besonders aber von den bei Rowo Aleksandrja schon eingesetzten 
Brückentrains, erforderte, befanden sich alle drei Landwehr-Divisionen am 
27. Juli in den befohlenen Unterkünften. Rach der Ablösung des Landwehr¬ 
korps übernahm General von Köveß mit der ö.-u. 7. Kavallerie-Division 
die Weichsel-Sicherung von südlich Ianowiec bis Opatkowice und schloß 
die Festung Iwangorod mit dem ö.-u. XII. Korps von Westen ab. Die 
ö.-u. 9. Kavallerie-Division behielt die Stromsicherung zwischen Kozienice 
und der Pilica, sie wurde dem Oberkommando Woyrsch unmittelbar 
unterstellt. 
Auf Grund der Crkundungsergebnisse befahl Generaloberst 
von Woyrsch den Übergang für die Nacht vom 28. zum 29.Juli 
zwischen Swierze Gorne und Tarnow mit dem Schwerpunkt bei Ryczywol. 
27.Z«n. Am 27. Juli griffen jedoch die Rüsten nördlich der Pilica die auf dem 
rechten Flügel der deutschen 9. Armee stehende Kavallerie an. Generaloberst 
von Woyrsch sah sich dadurch vor die schwerwiegende Frage gestellt, 
ob er an seinem Entschlüsse zum Weichsel-Übergang festhalten oder zunächst 
zur Unterstützung der 9. Armee nach Norden einschwenken sollte. Die Lage 
schien insofern nicht unbedenklich, als man bereits seit dem 24. Juli mit 
russischen Angriffen zwischen Fwangorod und Warschau rechnen zu müssen 
glaubte: 4 y2russische Korps waren an diesem Frontabschnitt festgestellt, 
gemeldete Truppenverschiebungen wiesen nach Norden, und die Weichsel- 
Übergänge unterhalb der Pilica-Mündung waren in russischer Hand. 
Generaloberst von Woyrsch verharrte indessen bei seinem Entschluß, da 
er in seinem eigenen Flußübergange die wirksamste Gegenmaßnahme gegen 
etwa drohende feindliche Angriffe südlich von Warschau sah. In dem am 
Vormittage des 27. Juli erlassenen Befehl übertrug er die Leitung des 
Überganges dem Führer des Landwehrkorps, General der Kavallerie Frei-
	        
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