Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Die Offensive der Verbündeten auf Brest Litowsk. 
Gegenstößen aus den Wäldern. Trotzdem gelang es nach einigen Tagen 
der 11. bayerischen Infanterie-Division, die feindlichen Stellungen westlich 
von Annopol zu nehmen. Den Versuchen, bei Teratyn an der Straße nach 
Cholm vorwärtszukommen, blieb aber ein Erfolg versagt. Nur das 
Beskidenkorps erkämpfte an seinem linken Flügel, unterstützt durch benach¬ 
barte Truppen des ö.-u. VI. Korps, am 25. Juli einige örtliche Vorteile. 
Gegenangriffe der Rüsten in den nächsten Tagen wurden abgewiesen. Das 
Gesamtergebnis dieser mehrtägigen erbitterten Kämpfe der Bug-Armee war 
gering. Sie bewiesen nur, daß ihre stark erschöpften und geschwächten Divi- 
sionen allein nicht imstande waren, die zähe Gegenwehr des Feindes zu 
brechen. Auch hier mußte unbedingt eine Kampfpause eingelegt werden, um 
den Angriff gemeinsam mit den anderen Armeen wieder aufzunehmen. 
23. vis es. Zu«. Gegen die 11. Armee rannten die Russen nur am 23. Juli in 
unzusammenhängenden, erfolglosen Angriffen an. Im übrigen konnte die 
Umgruppierung und Bereitstellung der Kräfte zu neuem Vorgehen bis zum 
28. Juli unbehelligt vom Gegner durchgeführt werden. Ersatz zur Hebung 
der sehr gesunkenen Gefechtsstärken traf inzwischen ein. 
Vor der ö.-u. 4. Armee begann der Feind am 23. Juli in eine vor¬ 
bereitete, nur wenige Kilometer rückwärts liegende Stellung zurückzugehen. 
Die Armee folgte ihm; der Aufmarsch für den neuen Angriff blieb auch 
hier ungestört). 
Für die Wiederaufnahme seiner Offensive wählte Generalseldmarschall 
vonMackensenals Hauptstoßrichtung die Mitte der feindlichen Front 
zwischen Bug und Weichsel, die Linie Cholm—Lublin. Cr verkannte frei¬ 
lich nicht, daß auch ein weiter östlich, mit Teilkräften auf dem rechten Bug- 
llfer angesetzter Stoß den Gegner, wenn er, wie anzunehmen, nach Nord¬ 
osten zurückwich, wirkungsvoll treffen konnte. Dazu hätte es indessen zeit¬ 
raubender Umgruppierungen bedurft. Auch wurde das Gelände nahe am 
Bug mit seinen zahlreichen Wasterläufen und Sumpfstrecken für Bewe¬ 
gungen und Kämpfe großer Truppenmaffen als besonders ungünstig ange¬ 
sehen"). Ferner war damit zu rechnen, daß der Feind auf seinem äußeren 
Heeresflügel besonders zähen Widerstand leisten würde, um das Abfließen 
seiner Massen über den mittleren Bug zu decken. Von einem weiter west¬ 
lich angesetzten Vorstoß hoffte der Generalfeldmarschall schließlich, in 
engerem Zusammenwirken mit der Armee-Abteilung Woyrsch die beiderseits 
von Iwangorod noch gehaltene russische Weichsel-Front schnell unhaltbar 
machen zu können. Cr hielt freilich auch einen vorzeitigen Rückzug des 
1) Die ö.-u. Heeresleitung entnahm der Armee die 8. I. D. zur Verwendung 
auf dem italienischen Kriegsschauplatz. 
2) S. 388.
	        
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