Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Die Vug-Armee bricht den Widerstand bei Hrubieszow. 
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abgelöst und auf das westliche Huczwa-Afer hinübergezogen. Dort konnte 
sie jedoch am 20. Juli wegen vorgerückter Tageszeit nicht mehr in den Kampf 
treten. Da auch das Veskidenkorps seinen Angriff infolge unsichtigen 
Wetters auf den 21. Juli verschieben mußte, beschloß General von Linsingen 
nunmehr, erst am nächsten Tage Hrubieszow durch frontalen Angriff der 
I. Infanterie-Division südlich der Huczwa und durch Umfassung mit der 
II. bayerischen und 107. Infanterie-Division von Westen her zu Fall zu 
bringen. Er hoffte auf diese Weise die russischen Kräfte westlich und östlich 
des Bug zu trennen. 
Die Stoßkraft der 11. Armee war durch die tagelangen Kämpfe und 
Märsche auf den durch Regengüffe grundlos gewordenen Wegen vermin¬ 
dert. Ihr Geländegewinn am 20. Juli in neuen heftigen Kämpfen gegen 
den durch namhafte frische Kräfte verstärkten Feind fiel daher nur gering 
aus. Die ö.-u. 4. Armee, die ihren Schwerpunkt auf den rechten Flügel 
verschoben hatte, versuchte ohne Erfolg im Anschluß an die 11. Armee bei 
Chmiel durchzustoßen. 
Generalfeldmarschall von Mackensen sah in der starken Kräfteentfaltung 
gegen die Vug-Brückenköpfe der ö.-u. 1. Armee keine Gefahr. Es er¬ 
schien ihm sogar erwünscht, daß der Feind, weil er sich hier selbst bedroht 
fühlte, Kräfte abseits des Entscheidungskampfes festlegte. Offenbar hatten 
die Russen nicht die Absicht, ihrerseits über den Bug vorzustoßen. Da 
eine Verwendung des Kavalleriekorps Heydebreck östlich des Bug zur Zeit 
nicht möglich war, befahl der Generalfeldmarsch all am 21. Juli, daß zwei 
seiner Kavallerie-Divisionen (die deutsche 5. und ö.-u. 4.) am westlichen 
Vug-Afer das XXX XT. Reservekorps möglichst bald für die Verwen¬ 
dung an der Front der Vug-Armee freimachen sollten. Die ungarische 
11. Kavallerie-Division wurde der Vug-Armee zugeführt. Infolge der 
Verschiebungen innerhalb der Front kam der Angriff dieser Armee erst im 
Laufe des Rachmittags zur Durchführung. Der Feind gab Hrubieszow 
unter dem Druck gegen seine rechte Flanke und seinen Rücken preis. Er 
wurde von Hrubieszow nach Norden sowie auf Zadubce zurückgeworfen. 
Dem Veskidenkorps gelang es, die Stellung beiderseits von Wojslawice 
in breiter Front zu nehmen und sie dann Gegenangriffen gegenüber zu 
behaupten. General von Linsingen glaubte, daß diese Gegenstöße nur der 
Einleitung des weiteren Rückzuges dienten, und befahl daher, daß auch das 
XXXXI. Reservekorps baldigst über Hrubieszow in das Gefecht der 
1. Infanterie-Division eingreifen, die 11. Kavallerie-Division dem rechten 
Armeeflügel folgen sollte. Die 11. Armee stieß auf beiden Äsern des 
Wieprz auch weiter auf härtesten Widerstand. Hingegen glückte es der Mitte 
der ö.-u. 4. Armee beiderseits von Trzciniec in den Feind einzubrechen. 
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