Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Die Offensive der Verbündeten auf Brest Litowsk. 
Anschluß an den siegreichen linken Flügel der 11. Armee den Angriff vor- 
zutragen. 
18. Juli. Das bisherige Ergebnis der Offensive war gering. Lediglich die drei 
Korps des linken Flügels der 11. Armee hatten westlich des Wieprz eine 
räumlich begrenzte Bresche in die russische Front geschlagen. Der zähe 
Widerstand, den der Feind an den ersten drei Kampftagen geleistet hatte, 
und die bis zum 18. Juli eingegangenen Meldungen über seine Kräfte¬ 
verteilung gaben dem Oberbefehlshaber der Heeresgruppe die Überzeugung, 
daß sehr starke Kräfte der Rusien zwischen Bug und Weichsel eingesetzt sein 
mußten, die zum Entscheidungskampf entschlossen schienen. Cr erwartete 
sogar einen Gegenangriff aus der Linie Cholm—Lublin, zum mindesten 
aber stärkste Abwehr in dieser Linie. Andererseits hielt er einen Vorstoß 
der Rusien von Osten her über den Bug gegen die rechte Flanke nicht mehr 
für wahrscheinlich. Cr glaubte daher, seine Kräfte soviel als möglich im 
Raume zwischen Bug und Weichsel zusammenhalten zu müssen, wo um die 
Entscheidung gerungen wurde, hingegen auf den Aferwechsel stärkerer Kräfte 
der ö.-u. 1. Armee zum Vorgehen von Krylow auf Wladimir Wolynsk 
verzichten zu können. Diese Armee wurde angewiesen, nur Brückenköpfe 
am Bug zu gewinnen, die als Rückhalt für das später auf Wladimir 
Wolynsk—Ascilug anzusetzende Kavalleriekorps des Generals von Heyde- 
breck (deutsche S., ö.-u. 4. und ungarische 11. Kavallerie-Division) dienen 
sollten. Die Bug-Sicherung der 1. Armee hatte sich flußabwärts noch bis 
Slipcze auszudehnen. Da die Armee für diese rein defensive Aufgabe das 
XXXXI. Reservekorps nicht mehr benötigte, sollte es zur Bug-Armee 
treten und deren Stoßkraft erhöhen. Das erschien um so notwendiger, als 
es dieser Armee auch am 18. Juli noch nicht gelungen war, vorwärts¬ 
zukommen. 
Bei der 11. Armee vergrößerte sich an diesem Tage der Einbruch in 
die feindliche Stellung. Die Masse der cm die Wolica-Frvnl vorgeführten 
105. Infanterie-Division des Generalmajors von der Esch wurde westlich 
des Wieprz hinter der Garde nachgezogen und stieß durch den Brückenkopf 
von Krasnostaw nach Osten vor. Sofort einsetzende heftige Gegenangriffe 
der russischen Garde von Norden und Osten her brachten dieses Vorgehen 
zum Stehen und ermöglichten so der aufs äußerste bedrohten russischen Be¬ 
satzung der Woliea-Stellung den Rückzug. Das ö.-u. VI. Korps und die 
22. Infanterie-Division drängten gleichzeitig frontal über diesen Abschnitt 
dem weichenden Feinde nach. Auch westlich des Wieprz hatten das Garde- 
korps und der rechte Flügel des XXII. Reservekorps sich starker Gegen¬ 
angriffe zu erwehren. Der zuerst gut vorwärtskommende linke Flügel dieses 
Korps gelangte über Olszanka nicht mehr hinaus. Vor dem X. Armeekorps
	        
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