Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Neugliederung der Heeresgruppe Mackensen. 
387 
Verlauf unüberwindliche Hindernisse bereiten würde"1). Er trug auch 
Bedenken, die Stoßkraft der entscheidungsuchenden Hauptgruppe im Raume 
zwischen Bug und Weichsel durch Abgabe deutscher Truppen an die ö.-u. 
1. Armee zu schwächen. Generaloberst von Conrad hingegen, der jede Ver¬ 
stärkung seiner Truppen durch deutsche dankbar und freudig begrüßte, er¬ 
wärmte sich schnell für den Vorschlag des Generals Tappen und gab nun 
auch seinen Widerspruch gegen die Unterstellung der 1. Armee unter den 
Befehl des Generalfeldmarschalls von Mackensen auf. So erklärte sich denn 
schließlich General von Falkenhayn mit der Abgabe des ISIII. Reserve¬ 
korps und der 5. Kavallerie-Division sowie der ungarischen 11. Kavallerie- 
Division an die 1. Armee einverstanden, obschon er an seinen Bedenken 
gegen eine weitzielende Operation in dem schwierigen Gelände östlich des 
Bug festhielt2). Die ö.-u. 1. Armee erhielt den Auftrag, mit mindestens vier 
Infanterie- und drei Kavallerie-Divisionen die Offensive in der östlichen 
Flanke durch Vorstoß über den Bug in den Raum bei Wladimir Wolynsk 
zu begleiten, mit ihren übrigen Kräften die Bug-Linie aufwärts bis in Höhe 
von Dab zu sichern. Die ö.-u. 2. Armee und die Südarmee sollten zunächst 
defensiv bleiben, die ö.-u. 7. Armee östlich der Strypa in der Richtung auf 
Czortkow—Vuczacz angreifen. Roch am 11. Juli ergingen entsprechende 
Weisungen an die Armeen. 
Generalfeldmarschall von Mackensen befahl, daß die neue Offen¬ 
sive am 15. Juli durch die Bug-Armee eröffnet werden sollte. Ihr hatte sich 
am gleichen Tage die am linken Flügel der 1. Armee bei Krylow bereits 
eingesetzte 81. Reserve-Division des XXXXI. Reservekorps anzuschließen, 
während die Versammlung der übrigen, zum Angriff auf Wladimir Wolynsk 
bestimmten Teile dieser Armee, die erst am 18. Juli beendet sein konnte, 
das Vorgehen auf einen späteren Zeitpunkt verschob. Generalfeldmarschall 
von Mackensen wies ihr auch noch die aus Syrmien anrollende 103. In¬ 
fanterie-Division2) des Generalmajors von Cstorff zu, deren Heranziehung 
General von Falkenhayn trotz anfänglicher Bedenken des Generalobersten 
von Conrad erwirkt hatte. Die 11. und ö.-u. 4. Armee sollten einen Tag 
später als die Bug-Armee, also am 16. Juli, zum Angriff schreiten. Die 
für den Aufmarsch notwendigen Verschiebungen vollzogen sich planmäßig 
ohne Störung durch den Feind. Insgesamt standen in der Bug-, 11. und 
ö.-u. 4. Armee 33 Infanterie- und zwei Kavallerie-Divisionen zur Ver¬ 
fügung. 
*) von Falkenhayn, S. 93. 
2) General Tappen vermerkte hierzu in seinem Tagebuch: „Cs war nur ein 
Kompromiß, nichts Ganzes." 
3) S. 260. 
25*
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.