Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Die Offensive der Verbündeten auf Brest Litowsk. 
an der Labunka und besonders am Por, stießen die drei Korps des linken 
Flügels der 11. Armee am 1. Juli bereits auf nachhaltigen Widerstand, 
während die ö.-u. 4. Armee sich noch bis an die feindliche Hauptstellung in 
Linie Turobin—Krasnik—Iozefow heranschieben konnte. 
Am nächsten Tage trat eine gewisse Entlastung des weitgestreckten 
rechten Flügels der 11. Armee durch das Wiedereintreffen des XXXXT 
Reservekorps^) ein. Es war in starken Märschen von Iaroslau heran- 
geeilt und wurde jetzt zwischen die nordwestlich von Krystynopol stehende 
119. Infanterie-Division und das Korps Kneußl (nunmehr aus der 11. baye¬ 
rischen und der nachgezogenen 107. Infanterie-Division bestehend) um 
Warez eingeschoben. Diese Stärkung des Flankenschutzes ermöglichte es, 
zu dem Stoße nach Norden nunmehr auch die Korps der Mitte (Kneußl und 
ö.-u. VI. Korps) zu verwenden. Während beide auf harten Widerstand 
trafen, ging der Feind vor dem Garde- und XXII. Reservekorps unter 
Nachhutkämpfen hinter die Vachabschnitte der Woltcct, des Wieprz und Por 
zurück. Dem X. Armeekorps gelang es, über den unteren Por vorzustoßen. 
Es wurde hierbei durch den rechten Flügel der ö.-u. 4. Armee unterstützt, die 
auch östlich von Krasnik in die russische Hauptstellung einbrach. Als die 
11. Armee am 3. Juli unter dem Schutze ihrer inzwischen bis in die Gegend 
westlich von Krylow gestreckten Vug-Sicherung sich anschickte, ihren Stoß 
nach Norden kräftig fortzusetzen, wurde ihre Mitte und ihr linker Flügel 
überraschend von starken feindlichen Kräften angegriffen. Unter schweren 
Kämpfen gelang es der Armee, im allgemeinen ihre Linie zu halten oder 
zurückzugewinnen. Da aber bei Hrubieszow und Cholm weitere starke 
russische Reserven festgestellt wurden, glaubte Generalfeldmarschall 
von Mackensen, die Offensive der 11.Armee erst fortsetzen zu sollen, 
wenn ihr rechter Flügel durch das Eintreffen der ö.-u. 1. Armee entlastet und 
damit weitere Kräfte der 11. Armee für den Angriff steigeworden sein 
würden. Nur der über den Por vorgestoßene linke Flügel der 11. Armee 
sollte noch die Linie Plonka—Turobin erreichen, um eine günstige Aus¬ 
gangsstellung für die spätere Fortsetzung der Offensive zu gewinnen. 
Aus der nicht ganz zutreffenden Berichterstattung des Nachrichten¬ 
offiziers der Obersten Heeresleitung beim Armee-Oberkommando 11 über 
diese Absicht des Generalfeldmarschalls gewann General von Falken¬ 
hayn den Eindruck, daß außer der 11. Armee auch die ö.-u. 4. Armee an¬ 
gehalten werden sollte. Das aber hätte seinen Wünschen nicht entsprochen. 
J) S. 248. An Stelle des zum Kommandierenden General des VII. 21. K. er¬ 
nannten Generals der Infanterie von Franyois hatte Generalleutnant von Winckler 
das Kommando des XXXXI. R. K. übernommen. Für diesen erhielt die Führung 
der 2. Garde-Infanterie-Division Generalleutnant Freiherr von Lüttwih.
	        
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